Da ist sie, die neue HATESPHERE. Viele haben mit Spannung darauf gewartet, gab es doch im Vorfeld so einige, für Fans unschöne, Ereignisse.
Nach und nach stiegen bis auf Gitarrist und Gründungsmitglied Peter Lyse Hansen nämlich alle Mitglieder der Band aus und wurden durch andere Musiker ersetzt. Und da wären wir auch direkt schon beim Knackpunkt dieser Scheibe.
HATESPHERE klingen nicht mehr so richtig nach HATESPHERE. Versteht mich bitte nicht falsch, es ist immer noch eine ganz gute Death/Thrash-Scheibe, die die fünf Dänen uns hier vorlegen, aber es ist – zumindest für mich – eben nicht mehr HATESPHERE.
An so einigen Stellen kommen die altbekannten Melodieläufe und Grooveteile durch, aber im Großen und Ganzen ist jegliche Atmosphäre verflogen, die Lieder sind nur noch bedingt mit den alten und älteren Sachen vergleichbar. Es gibt einfach zu wenig Berührungspunkte, die Wandlung ist meines Erachtens zu extrem und die Produktion ist viel zu oberflächlich und gesichtslos ausgefallen.
Dabei stellt das Aussteigen von Ausnahmefrontmann Jacob Bredahl für mich den größten Verlust dar. Wäre Jacob noch am Mikro tätig, hätte diese Scheibe sicher mehr Atmosphäre und Flair in petto. So rauscht sie groovend und prügelnd an Einem vorbei, es bleibt dabei leider nichts im Ohr hängen.
Es ist zwar eine ganz gute Death/Thrash-Scheibe, die Arsch tritt. Aber für HATESPHERE ist es, wie ich finde, bisher das schlechteste Album, das sie abgeliefert haben. Das konnten sie mal wesentlich besser. Selbst das schon schlechtere letzte Album „Serpent Smiles And Killer Eyes“ hat mehr zu bieten als „To The Nines“, auch wenn man dieses Mal wieder nach vorne und voll auf die 12 geht.
Wäre diese Scheibe von einer anderen Band als HATESPHERE selbst, hätte sie vielleicht sieben oder gar acht Punkte erlangt. Aber unter Berücksichtigung aller Gesichtspunkte und der Tatsache, dass sich HATESPHERE mit ihrem alten Line-up die Messlatte selbst sehr hoch gelegt haben, gibt es leider nur sechs Punkte. Peter wäre meines Erachtens gut beraten gewesen, den Bandnamen zu wechseln, HATESPHERE zu begraben und unter anderem Namen weiterzumachen.
So müssen sie sich mit diesem Album an den alten Besetzungen messen lassen. Unnötig zu erwähnen, dass sie dieses Ringen definitiv verlieren. Sehr schade.
War nichts anderes zu erwarten, nachdem die ersten Hörproben online waren.
Klingt fast schon nach Allerwelt-Metalcore. Eine gewisse Core-Attitüde konnte man den Vorgängern auch nicht abweisen, aber das war wenigstens noch eine spaßige Angelegenheit, vor allem The Sickniss Within.
Naja, R.I.P.