Hateseed - Hate Come Crawling

In Polen wird selbstredend nicht nur dem heftigen und extremen Metal gefrönt, auch traditionelles Schwermetall hat eine durchaus fruchtende Basis. Mit HATESEED stellt sich ein Quartett aus Danzig vor, das seit drei Jahren zusammen ist und – trotz des Umstandes noch keine Veröffentlichungen vorweisen zu können – bereits erste Erfahrungen sammeln konnte.

So stehen bereits Gigs zusammen mit ihren Landsleuten PATHFINDER in der Bio, wie auch die Teilnahme an einem nationalen Bandwettbewerb, bei dem man die Silbermedaille einstreichen durfte. Darüber hinaus waren die Jungs auch als Organisatoren einer „Charity“-Veranstaltung für eine medizinische Einrichtung aktiv, die zudem als Tribute-Veranstaltung für Ronnie James DIO über die Bühne gegangen ist.

Dabei hatten die Burschen die Ehre, zusammen mit Musikern der nationalen Metal-Heroen TURBO zu spielen, insofern wohl eine ganz besondere Situation, weil HATESEED diese polnische Szene-Legende neben IRON MAIDEN, HELLOWEEN, BLIND GUARDIAN, ICED EARTH und MERCYFUL FATE zu ihren wichtigsten Einflüssen zählen.

Klingt auf dem Papier schon mal interessant und kommt tatsächlich weder schlecht noch völlig falsch zugeordnet aus den Boxen, auch wenn ich von den Dänen ehrlich gesagt nichts vernehmen konnte. Viel mehr dagegen von den Krefeldern, die mit ihrem Frühwerk ganz offensichtlich und nachhaltig Eindruck hinterlassen haben.

Zwar kommen die Danziger noch nicht an deren Klasse hin, hinsichtlich der Umsetzung ihrer Ideen erweisen sich die Jungs aber schon als durchaus kompetent. Melodien und kraftstrotzende Riffs gibt es auf „Hate Comes Crawling“ nämlich in üppigem Ausmaß. Dazu kredenzt man wahlweise gen Thrash orientierte Rhythmen, oder aber man lässt gefällige Melodic Metal-Elemente miteinfließen, die durchaus auch GAMMA RAY oder STRATOVARIUS gerecht würden.

Kurzum: Gepflegter „Euro“ Metal wird auch in Polen fabriziert, wobei mir persönlich HATESEED im direkten Vergleich zu den schon erwähnten PATHFINDER vor allem deshalb eher zusagen, da sie die „Kitschkiste“ verschlossen halten.