Hatenation - Blacklist

Review

Aggression und Wut vermittelt der Bandname dieser spanischen Formation, die mit „Blacklist“ ihr erstes Album abliefert. Zuvor war die Truppe als AFTERLIFE unterwegs, doch auf Grund der Emotionen, die in der Musik und den Texten vermittelt werden, war für die Musiker eine Umbenennung unabdingbar. Geht klar, allerdings muss ich zugegeben, durch den Albumtitel sofort an EXODUS als Inspirationsquelle gedacht zu haben, womit ja auch nicht ganz danebenliegen würde, wenn die Begriffe „Wut“ und „Aggression“ genannt werden.

Doch mit dem Thrash Metal dieser Bay Area-Legende haben die aus der Region Barcelona stammenden Jungs nicht wirklich viel gemeinsam. Das Quintett hat zwar durchaus auch Thrash Metal-Versatzstücke im Talon, lässt es was das Tempo betrifft, aber zumeist fast schon „gemächlich“ angehen. Will sagen, HATENATION haben sich offenbar auf Mid-Tempo eingeschworen und verlassen dieses im Verlauf der Spielzeit nur ganz selten.

Nichtsdestotrotz vermögen die Katalanen ihre Melange mit ungemeiner Wucht darzubieten und verstehen es dadurch ihre Musik mit Nachdruck und tonnenweise Groove an den Zuhörer zu vermitteln. Dieser Groove-Anteil auf „Blacklist“ kommt nicht zuletzt durch die fast schon eindimensionale Ausführung als regelrecht penetrant aus den Boxen und entpuppt sich im Endeffekt auf lange Sicht auch als kontraproduktiv. Prägnante Melodien sucht man dadurch nämlich die gesamte Spielzeit über vergeblich, hier wäre eine gewisses „Mittelmaß“ wohl zielführender gewesen.

Der Genuss von „Blacklist“ ist daher auch ein leider nur eingeschränkter, denn nicht nur auf Grund der limitierten Abwechslung in Sachen Vortragstempos stellt sich hier recht schnell ein gewisses Sättigungsgefühl ein, auch Sänger Carlos trägt sein Scherflein dazu bei, schließlich sorgt der Kerl – wenigstens dazu passend – auch nicht unbedingt für variantenreichen Vortrag, sondern beschränkt sich in erster Linie auf bösartig-aggressives Grummeln und Grollen.

Dass HATENATION durchaus auch überzeugen können, stellen sie zumindest mit „In The Middle Of Nowhere“ unter Beweis. Hier setzt die Band auf Variabilität in jeder Weise und das ohne auch nur ansatzweise an Wucht zu verlieren.

Sorry Jungs, da wär‘ viel mehr drinnen gewesen, deshalb bitte in Zukunft die zuletzt erwähnte Gangart unbedingt forcieren!

18.10.2010
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