Hatebreed - The Divinity Of Purpose

Review

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Die US-Hardcore-Institution HATEBREED legt mit „The Divinity Of Purpose“ ihr mittlerweile sechstes Studioalbum vor. Der Fünfer, der Ende vergangenen Jahres von Roadrunner zu Nuclear Blast wechselte, bleibt seinem Stil anno 2013 dabei weitestgehend treu – die elf Songs der Platte haben eine deutliche Hardcore-Schlagseite, hinzu kommen dezente Thrash- und Nu-Metal-Anleihen. Für die Abmischung der Platte zeichnete Josh Wilbur (u.a. LAMB OF GOD, AVENGED SEVENFOLD) verantwortlich, was sich als gute Wahl herausstellt. Im Gegensatz zum selbstbetitelten Vorgängerwerk klingt der Sound diesmal etwas aufgeräumter und voller, die Songs krachen mit ordentlich Dampf aus den Membranen.

Auffällig ist außerdem, dass die Tracks insgesamt sehr groovelastig und schwer daherkommen. Die schnellen, treibenden Hardcore-Parts der Vergangenheit sind einer etwas gemäßigteren Gangart gewichen und scheinen lediglich in den Songs „The Language“ und „Indivisible“ sowie im Opener „Put It To The Torch“ in Ansätzen durch. Ansonsten sind die meisten Tracks im Mid-Tempo-Bereich angesiedelt, über weite Strecken regieren hier schwere Kopfnicker-Riffs und satter Groove. Die Vocals von Frontmann Jamey Jasta beschränken sich größtenteils auf aggressive Shouts, hier und da sorgen jedoch einige kurze, nahezu clean gesungene Textfetzen für etwas Abwechslung.

Insgesamt betrachtet bietet „The Divinity Of Purpose“ natürlich kein besonders großes Facettenreichtum oder nennenswerte Innovationen, die Tracks folgen allesamt einem ähnlichen Strickmuster und sprengen nie die Vier-Minuten-Marke. Dennoch: Songs wie das brachiale „Honor Never Dies“ oder der Titeltrack reißen sofort mit und transportieren eine Menge Energie und Wut. Etwas verwunderlich ist allerdings, dass man die meiner Meinung nach drei stärksten Songs der Platte am Ende platziert hat: Das Groove-Monster „Nothing Scars Me“ mit dezentem SEPULTURA-Flair und fiesem Mittelpart, das knackige „Bitter Truth“ und das abschließende „Time To Murder It“ mit seinem HATEBREED-untypisch melodischen Refrain beenden die Platte in starker Manier.

Meine Erwartungen an das sechste Werk der US-Amerikaner waren im Vorfeld nicht besonders hoch und auch allgemein konnte ich HATEBREED bislang nicht sonderlich viel abgewinnen. Nach mehrmaligem Hören muss ich nun aber konstatieren, dass Jasta & Co auf „The Divinity Of Purpose“ eine wirklich überzeugende Leistung an den Tag legen. Imponierend ist dabei vor allem der durchgängig sehr wuchtige und organische Groove der Platte. Wie gesagt – einen Fortschrittspreis werden die Herrschaften damit nicht abräumen. Aber nach zuletzt eher schwachen Releases hat man sich zumindest erst einmal rehabilitiert.

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17.01.2013

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6 Kommentare zu Hatebreed - The Divinity Of Purpose

  1. eyecanseeyou sagt:

    was? 8/10 fuer dieses stueck vertonter langeweile? maximum die haelfte davon ist diese scheibe wert. Hatebreed kriegen seit jahren nix mehr auf die reihe.

  2. eyecanseeyou sagt:

    des weiteren blkicke ich bei deinen bewertungskriterien nicht so recht durch, lieber Anton. 8/10 bedeutet idr eine klare kaufempfehlung und nur weil diese einen tick besser sein soll als die davor, sollte man bei der bewertung etwas bedachter mit der punktvergabe umgehen.

  3. Fabian sagt:

    @eyecanseeyou, die Frage woher du das Album hast, das offiziell erst am 25(29.) Januar erscheint, und bisher nur für Presse und Media verfügbar ist, spare ich mir an dieser Stelle. Ich möchte Anton aber (fast) durchweg recht geben, zählte „Rise Of Brutality“ noch zu meinen Lieblingswerken, ging es mit „Supremacy“ stark bergab. Auf „The Divinity Of Purpose“ ist aber endlich wieder der Groove vorhanden, den man lange vermisst hat, darum klare Empfehlung. Ja, das hat man alles schonmal gehört, und neue Ideen sucht man vergebens, aber das Teil zündet einfach bei fast jedem Track, Ohrwürmer und Mitgröhler ohne Ende, und die Sache liegt diesmal näher an Jasta´s Soloprojekt, was ich schon länger für das bessere HATEBREED gehalten habe.

    8/10
  4. Anton Kostudis sagt:

    Also – wie ich schon schrieb – ich bin kein HATEBREED-Fan. Aber der Groove auf dieser Platte ist wirklich enorm. Und es gibt zwar ein, zwei unspektakulärere Nummern, aber keinen Ausfall. Das Ding ist kurz, kompakt und gibt ordentlich auf’s Mett.

    Ich hatte überlegt, ob ich die 7 oder die 8 zücke. Vor dem Hintergrund, dass ich die Band bislang wirklich langweilig fand, dann aber doch so von dem Teil überzeugt und überrascht war, ist es die 8 geworden. Und keine Sorge, ich hätte auch 4 gegeben – wenn ich es denn so gesehen hätte.

    8/10
  5. Matthias sagt:

    Also ich fand HATEBREED schon immer todlangweilig und nichtssagend. Wehe, das ändert sich mit diesem Album (nicht)!!! 😀

  6. Blümchengießer sagt:

    Meiner Meinung nach haben Hatebreed seit „Perseverance“ nichts großartiges mehr rausgebracht. Ganz schlimm waren „Rise of Brutality“ und die letzte Platte. Auf der neuen gehen sie wieder weitaus aggressiver ans Werk, die Songs wirken frisch und zünden einfach. Die meisten Tracks sind geradeaus und erlauben sich keine Pausen wie auf der Vorgängerplatte oder verharren in den selben langweiligen Riffs wie auf „Rise…“. Positiv muss man auch anmerken, dass es kaum klischeehafte Moshparts gibt. Meiner Meinung haben Hatebreed mit dieser Platte noch die Kurve gekriegt. Wenn man die Tendenz der Platten sei „Perseverance“ betrachtet hat, so mußte man befürchten, dass die einstige Institution zunehmend langweiliger wird. Dies ist der Gegenbeweis! Gratulation dazu! Was das alles aber mit Grindcore zu tun haben soll, oder wo der Autor New Metal Anleihen rausgehört haben will, bleibt wohl ein Geheimnis. 😉