Hate Eternal - Phoenix Amongst The Ashes

Review

Erik Rutan hat es sich nach „Fury & Flames“, dem letzten, schlichtweg zerstörerischen Bolzwerk, selbst alles andere als leicht gemacht. Einen würdigen Nachfolger ins weitere Rennen zu schicken bedeutet also, etwas mindestens gleichwertiges abzuliefern. Runde drei Jahre haben HATE ETERNAL nun benötigt, um dies zustande zu bringen und ihre diabolische Nachricht abermals zu verbreiten. „Phoenix Amongst The Ashes“ ist, wie der Titel auf den ersten Augenblick suggerieren mag, das plötzliche Aufbäumen aus dem Nichts, denn wie man es von dieser Band her kennt und erwartet, bekommt man erneut einen wahrhaft tödlichen Feuersturm um die Ohren gefegt, gnadenlos, ohne Rücksicht auf Verluste und ohne auch nur ein atmendes Individuum zurückzulassen.

Der Weg von „Fury & Flames“ wird konsequent weitergeführt und ich möchte gleich an dieser Stelle den aus meiner Sicht einzigen aber durchaus wichtigen und vor allem berechtigten Kritikpunkt am Album loswerden. HATE ETERNAL haben mit „Phoenix Amongst The Ashes“ nichts überraschendes oder außerordentlich starkes vollbracht. Es ist trotz der drei Jahre Zwischenzeit musikalisch einfach nur der Nachfolger von „Fury & Flames“. Das musikalische Bild ist ziemlich genau dasselbe und besonders, wenn man sich die vorigen Alben der Truppe vor Augen führt, wird man feststellen, dass dieses Mal sehr wenig frisches hinzugefügt wurde. Natürlich, man kann nun sagen, dass sich die Band mittlerweile gefunden hat, aber hey, das hatten sie doch ohnehin längst, oder!?

Selbstverständlich soll uns diese fehlende Frische nicht aus der Bahn werfen, denn bei einem Namen wie HATE ETERNAL braucht niemand Angst zu haben, dass er halbgares Gegniedel vor den Latz geknallt bekommt. Knallen tut es hier, aber hallo, und zwar fett und amtlich schnell, brutal und unbarmherzig. „Phoenix Amongst The Ashes“ ist eine teuflische Vernichtungsflut der oberen Güteklasse. Die Blastbeats, Breaks und Fills sind einmal mehr beeindruckend gut, die Gitarrenarbeit von Erik Rutan völlig sick und wie erwartet technisch erhaben, die selbstdefinierte Produktion für diese Art Musik absolut treffend und geil. Glücklicherweise verzichten HATE ETERNAL nach wie vor auf Plastikmüll und erhalten sich einen organischen, aber dennoch modernen Sound. Der Gesang, meist doppelstimmig, klingt wie direkt im Höllenfeuer eingebrüllt und auch das Songwriting an sich birgt alles, was man von dieser Band kennt und liebt.

Es ist wohl die kompromisslose Härte, mit der HATE ETERNAL stets aufs Neue überzeugen können und den Hörer einfach aus dem Sonnensystem pusten. Trotz dem ihre Musik relativ limitiert ist und sich gewisse Elemente wiederholen, ist es eine wahre Befriedigung anzuhören, wie sich Rutan völlig krank die Finger wund spielt und im Zusammenspiel mit seinen Jungs einen enormen Druck aufbaut, der nur selten so etwas wie Entspannung im entferntesten Sinne erfährt.

Für viele wird „Phoenix Amongst The Ashes“ vermutlich das Death-Metal-Album des Jahres sein, was absolut verständlich ist. Für mich ist es der legitime aber nicht bessere Nachfolger von „Fury & Flames“, sprich ein super starkes Album mit enormer Durchschlagskraft, allerdings ohne das gewisse Etwas an Besonderheit, das benötigt wird, um sich einen Platz im Thronsaal der Ewigkeit zu sichern.

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30.04.2011

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