Hate Division - Order Of The Enslaved

Review

Dem geneigten Death-Metal-Spezialisten aus Kanada sind im Wesentlichen die filigranen Edelsteine aus Nordamerika bekannt. Bands wie NEURAXIS, BEYOND CREATION oder AUGURY haben in den letzten Jahren eine Schneise in den Gedankengängen der Hörer hinterlassen, die nicht mehr so einfach mit Gras zuwachsen will. Verständlich, denn aus dem Land des Ahornblattes schwappte bisweilen fast nur Material mit dem obersten Gütesiegel nach Europa herüber. Auch HATE DIVISION stammen aus Kanada, genau genommen aus Neuschottland, einer Halbinsel, die man als Flugbesucher Nordamerikas fast immer überquert. Dazu passt die Ausrichtung irgendwie, denn mit fingerfertigem Progressive Death Metal hat der Vierer nur wenig am Hut. Stattdessen regiert englische Prügellaune und die konservative Ruppigkeit eines einsamen Fischers.

Von Labelseiten ordnet man “Order Of The Enslaved“ insbesondere Fans von Bands wie MISERY INDEX oder gar NILE zu, womit man insgesamt nicht hundertprozentig einverstanden sein kann. Denn auch wenn HATE DIVISION durchaus den ambitionierten Versuch starten, auch instrumental ein merkliches Maß an Anspruch einzustreuen, fehlt zu obigen Kapellen doch noch ein ganzes Stück, auch was die kompositorische Feinfühligkeit angeht. Viel lieber rasselt sich die Kombo nämlich die Seele aus dem Leib, trümmert umgänglichen Deathgrind aus den Boxen und switcht genretypisch zwischen hohen Screams und tiefen Growls, die sich Drummer Shane Forsyth und Sänger Sean Wyszysnki teilen.

An ein paar Momente zum Verschnaufen haben HATE DIVISION selbstredend auch gedacht, denn mit dem ruhigen “World Descending“ und dem mit wunderbaren Melodien gespickten “Dawn Of Quiescence“ arbeitet die Kombo sogar mit zwei reinen Instrumentalstücken. Auch hinsichtlich der Knüppelorgien gibt es mit “Creatures Of The Grid“, “Medicated“ oder “Stricken“ ein paar Höhepunkte, die aber in Gänze auch nicht wirklich hängenbleiben wollen. Da wäre auch das größte Manko von “Order Of The Enslaved“ zu suchen, denn nahezu über die komplette Spielzeit befindet sich das Album auf der Suche nach einer eigenen Identität, findet diese aber leider nicht. Dazu bleibt das Material, trotz spielerischer Solidität, zu austauschbar.

08.08.2014

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1 Kommentar zu Hate Division - Order Of The Enslaved

  1. Hodor sagt:

    Review passt. Schwache Platte. Man hätte sogar noch einen oder zwei Punkte weniger geben geben.