Seit ca. zehn Jahren thrashen sich HATCHERY schon munter durch den Underground und können dabei zwei Demos und einen kompletten Longplayer vorweisen. Mit “Forced To Fight“ steigt nun Full-Length-Album Nummer zwei in den Ring und kann sich ohne Zweifel hören lassen, wenn auch mit einer kleinen Einschränkung.
Musikalisch bewegen sich HATCHERY zwischen Thrash-Metal und…ähm…Thrash-Metal. Dabei bieten die aus dem Rhein-Neckar-Dreieck stammenden Thrasher eine ansprechende Mischung aus amerikanischem und europäischem Thrash-Metal, die weder zu technisch daher kommt, noch primitives Gerumpel enthält. Ein wenig EXODUS hier, da ein bisschen DESTRUCTION und obendrauf einen Schuss LIVING DEATH. Musikalisch kann man echt schlechtere Referenzen haben, wobei HATCHERY nicht stumpf abkupfern, sondern höchstens mal eine Verbeugung in Richtung der alten Helden machen. Der Titelsong beispielsweise verweist dezent in Richtung ANTHRAX (“Caught In A Mosh“).
Generell sind die Songs aber ansprechend arrangiert worden, so dass sich auf dem Album eine ausgewogene Mischung zwischen schnellen und langsameren Nummern befindet. Neben Abrissbirnen wie etwa “Nothing“ stehen Songs wie “Under One Flag“, die primär im Mid-Tempo gehalten sind und so wunderbar zum Matte schütteln einladen. Außerdem haben die Jungs mit “Thrash Metal Union“ auch noch einen Band-Hit am Start. HATCHERY verstehen es dabei, die Songs auf den Punkt richtig in Szene zu setzen. Keines der zehn Stücke kommt über fünf Minuten ins Ziel, was zeigt, dass sich die Band auf das Wesentliche konzentriert und Experimenten keinen Spielraum lässt. Da HATCHERY sich der alten Schule verschrieben haben, ist das sehr löblich und altbacken wirken die Songs deswegen aber nicht.
Der einzige wirkliche Kritikpunkt an “Forced To Fight“ ist das Geshoute von Fronter Christian “Zottel“ Müller. Der gute Mann wird wissen, dass er mit seiner Stimme extrem polarisierend wirkt. Ähnlich wie Toto von LIVING DEATH bewegt er sich in einer völlig eigenen Stimmlage. Zottel schreit sich in einer gefühlten Heiserkeit durch das Album, dass beim Zuhören die eigenen Stimmbänder anfangen zu schmerzen. Zudem kommen die Vocals sehr dünn daher und können sich nicht wirklich gegen die guten Riffs durchsetzen. Der Gesang bleibt natürlich, wie alles andere auch, Geschmackssache. Rein objektiv betrachtet, stört er aber ein Stück weit den Gesamteindruck der Scheibe. Mit kräftigeren Vocals wären hier definitiv mehr Punkte drin gewesen, denn das Gesamtpaket (also Songs, Produktion, Verpackung) weiß absolut zu überzeugen. Checkt die Band am besten selbst aus.
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