Hartmann - The Best Is Yet To Come

Review

Bei allem Respekt vor der Tatsache, dass Oliver Hartmann längst schon zum Inventar von AVANTASIA zählt und darüber hinaus mit Tobias Sammet auch schon bei EDGUY zusammengearbeitet hat, sei hier ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der baldige Mitt-Vierziger nicht erst seit gestern coolen Melodic/Hard Rock kredenzt, sondern eine dermaßen imposante Diskographie aufzuweisen hat, dass ein Reduzieren seiner Tätigkeit auf die genannten Formationen absolut unzureichend und dem Künstler gegenüber unfair ist.

Dass er vier Alben lang das Mikro bei AT VANCE innehatte, dürfte zwar noch bekannt sein, dass Oliver jedoch schon zuvor mit CENTERS für gepflegte Klänge in jener Gangart gesorgt hat, dagegen schon weniger. Ebenso wenig wohl auch, dass man seine Stimme auch in Italien sehr zu schätzen weiß, weshalb er bereits mehrfach von RHAPSODY rekrutiert wurde und auch auf „The Alien Inside“, dem 2004er Album der Progster von EMPTY TREMOR zu hören ist.

Eher untergegangen scheint für mein Dafürhalten jedoch zu sein, dass Oliver HARTMANN seit nunmehr schon knapp zehn Jahren auch unter seinem eigenen Namen aktiv ist und es mit HARTMANN mittlerweile auch schon auf vier Studio-Langeisen und eine Live-Scheibe gebracht hat.

Diese sollen durch vorliegende, umfangreiche „Best Of“ offenbar auch wieder (und das völlig verdient, wenn man mich fragt!) in Erinnerung gerufen werden, wobei der Zeitpunkt wohl bewusst gewählt wurde, da die Band (neben Oliver sind das Gitarrist Mario Reck, der frühere PARADOX- und FREDOM CALL-Bassist Armin Donderer und VOODOO CIRCLE/DEZPERADOZ-Drummer Markus Kullmann) aktuell an Studio-Scheiblette Nummero Fünf bastelt.

Der Reigen auf besagter Compilation namens „The Best Is Yet To Come“ reicht von „All My Life“, dem Opener des 2012er-Albums „Balance“, quer durch den „Gemüsegarten“ des Schaffens und wird von einer Gänsehaut-erzeugenden Live-Interpretation des alten John Miles-Klassikers „Music“ beendet.

Ebenso enthalten im besagten „Beet“ sind jede Menge (leider nur einschlägig interessierten bekannte) Melodie-Hämmer, wobei diese herzzerreißende Töne (wie im schlicht wunderschönen „Into The Light“) ebenso beinhalten wie locker-lässige Rock-Groover à la „What If I“, für dessen Hook wohl selbst Helden wie DEF LEPPARD heutzutage alles geben würden.

Kurz: das gesamte Spektrum an Klängen, die HARTMANN anzubieten, gibt es komprimierter Form zu hören, wobei dieses eben vom traditionellen Melodic Rock über stampfenden Hardrock in stadiontauglicher Manier bis hin zu feinfühligen, absolut radiotauglichen Balladen reicht.

Zwar klingt der Titel der Compilation fast schon ein wenig herablassend, doch man darf den Herrschaften rund um Edel-Stimme HARTMANN wohl Vertrauen im Voraus schenken, und alles andere als erlesenste Hardrock-Kost in melodischer Ausführung wäre auch eine Enttäuschung.

Da es bis zum nächsten Studio-Dreher noch ein wenig dauern könnte, erhalten alle „Unwissenden“ die Chance und die Zeit, sämtliche Wissenslücken bis dahin zu füllen, und wissen wohl auch, was zu tun ist. Mit „The Best Is Yet To Come“ jedenfalls wäre ein verdammt gelungener erster Schritt getan.

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05.11.2013

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