Hartholz - Antihelden
Jannik Kleemann
„Antihelden“ ist das zweite Album von HARTHOLZ, einer Deutschrockband aus Frankfurt (Oder), welche man nicht mit den leicht anders geschriebenen HARDHOLZ aus Thüringen verwechseln darf. Der zweite Wurf der vier Köpfe starken Band umfasst zwölf Songs in sportlichen vierzig Minuten. Was haben unsere Antihelden in diesem übersättigten Kosmos zu bieten? Finden wir es heraus!
HARTHOLZ im Fahrwasser der Deutschrock-Größen
Die Band hat in jedem Falle Durchhaltevermögen, denn der Gitarrist Acker musste nach einem schweren Motorradunfall vor zwei Jahren das Gitarrespielen aufgeben. Er verließ die Band jedoch nicht, sondern tauschte mit dem Schlagzeuger die Positionen. So flexibel muss man auch erst einmal sein, für die Leistung gibt es auf jeden Fall Anerkennung.
Musikalisch befinden wir uns in den bekannten Gewässern der verhältnismäßig jungen Deutschrock-Bands, wie man sie zum Beispiel auch zuhauf im Roster von Rookies & Kings findet. Der Sound von „Antihelden“ drückt ordentlich abgemischt aus den Boxen und passt zur Musik der Band. Lediglich der Gesang, insbesondere wenn er mehrstimmig ist, tönt manchmal ein Quäntchen zu leise aus den Boxen, sodass die in diesem Genre so wichtigen Texte manchmal etwas schwer zu verstehen sind.
Thema Texte: Da finden sich die üblichen Themen des Genres wieder, ein bisschen „Wir gegen die“, Durchhalteparolen, Gesellschaftskritik und so weiter. Das ist alles in Ordnung, natürlich nicht wirklich neu und insgesamt solide dargeboten. Im Verhältnis zu beispielsweise der neuen ARTEFUCKT rauschen auf „Antihelden“ aber auch viele Songs ohne großen Nachhall vorbei.
„Antihelden“ ist für Fans in Ordnung
Wer mit Deutschrock als Genre etwas anfangen kann, der kann sich den neuen Output von HARTHOLZ durchaus ins Regal stellen. Über weite Stellen bietet es solide Standardkost ohne Ausreißer nach unten und die Band wäre im Vorprogramm diverser Genregrößen sicherlich gut aufgehoben. Wie weit nach oben der Weg mit einem Album wie „Antihelden“ noch gehen wird, muss sich allerdings noch zeigen.
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