Wenn dem Dunstkreis der deutschen Indie-Szene ein Album entsteigt, das nicht nur durch die Bank weg Lob kassiert, sondern von einigen Rezensenten heißer gehandelt wird, als beispielsweise die aktuelle Veröffentlichung der Queens Of The Stone Age, dann lässt das zumindest aufhorchen. Mit HARMFUL stehen dann auch drei nicht ganz unbekannte Herren hinter „Sis Masis“. Bisher befand sich das Trio mit seinem kantigen Noise-Rock allerdings stets mehr oder weniger im Schatten von Ami-Größen wie Helmet und Prong. Trotz diversen Labelwechseln und Auftritten im Vorprogramm von Giganten wie Slayer und Machine Head, konnten HARMFUL so weder nennenswerte Mengen im Lager der Metalheads rekrutieren („Zu alternativ.“), noch im Lager des Müsli-Volkes für größere Aufregung sorgen („Zu heavy.“). Aus der Ecke des Geheimtipps wird man wohl rational betrachtet auch mit dem neuen Werk nicht herausrücken. Zwar hat hier verhältnismäßig viel zugängliches Material den Weg ins Presswerk gefunden, doch einige Durchläufe sind immer noch nötig, bis selbiges zündet. Und gerade wenn man glaubt sich sattgehört zu haben, überkommt einen wieder die Sehnsucht nach den unaufdringlich einschmeichelnden Melodien von „Sis Masis“. Mit dem rockigen Einstieg (’Art Of Rebellion’) und melancholisch beschwingten Stücken wie dem folgenden ’Interiors’ oder ’Tempted To Complete’ reiht man sich im Alternative-Rock-Regal gleich neben Bush, den erwähnten Steinzeitköniginnen und der neuen Nine-Inch-Nails-Platte ein. Vielleicht wird ja dort der eine oder andere Musikfreund dank des farbenfrohen Covers aufmerksam und gönnt dem Werk einen Probelauf. Trotzdem wird die Band vermutlich auch in Zukunft einfach gute Alben für einen kleinen Insider-Kreis veröffentlichen. Pech für die Outsider.
Kommentare
Sag Deine Meinung!