Mit ihrem mittlerweile fünften Scheibchen „Sanguine“ präsentieren uns HARMFUL eigenständiges, straigtheres Alternative-Noise-Gemisch, dessen Parallele zu Helmet, und etwas ungewöhnlicher für diesen Härtebereich, großer Hitpotential nicht zu verleugnen sind. Schleppende, teilweise etwas in Doom-Bereich abdriftende Riffs, ein rumpelnder, druckvoller Bass, tighte, energiegeladene Drums und starke, laute und bisweilen mit gehöriger Melancholie durchgezogene Vocals von Aren Emirze sind die Merkmale dieser Veröffentlichung. Das Trio schafft Songs, die immer hart nach vorne treiben und dennoch mit einer Melodie im Kopf hängen bleiben. Der Sound quietscht so abgefuckt vor sich her, ohne die Filigranität und Ästhetik, anfangs scheint er monoton, später nur noch konsequent. Präzise Stop&Go-Riffs, die mit solidem Drum&Bass-Timing zusammenarbeiten und die Songs meistens im lärmigen Gitarrengewitter enden lassen, erzeugen eine unverkennbare Atmosphäre, die viel Authentizität ausatmet und somit den Zuhörer zu überzeugen weiß. Aren Emirze liefert eine unerreichbar natürliche Gesangsleistung ab, die besonders gut in langsameren Nummern wie „I Remember You“ rüberkommt. Die langsamen Stücke entwickeln einen eigenartigen Stil, der weniger traurig, sondern vielmehr trotzig rüberkommt, bis hin zur Resignation. „Sanguine“ ist ausdrucksstark, authentisch, schräg, aber auch leider manchmal etwas indifferent und höhenarm, doch das spürbare Potential der Band, ihre Eigenständigkeit und mitreißende, wirkungsvolle Atmosphäre machen dieses Scheibchen empfehlenswert.
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