Harmagedon - Dystopian Dreams

Review

Wenn ihr dieser Tage in der schwedischen Hauptstadt vorbeischaut, könnt ihr eventuell drei besonders wütenden Herren unter der Flagge HARMAGEDON begegnen. Der Name steht für das Schlachtfeld der Endzeit und wird auch allgemein für alles zerstörende Katastrophen verwendet. Der Name ist dem Sound der Band dabei wie auf den Leib geschneidert. Kompromisse und Zärtlichkeit werden hier vergeblich gesucht. Stattdessen will die Band, die aus Mitgliedern  von MARTYRDÖD und FREEDOM besteht, Blut und Krawall sehen.

HARMAGEDON – Blut und Krawall

„Reptilian“ macht dies auch direkt zum Einstieg unmissverständlich klar. Laut Gitarrist Tim Rosenquist schraubt ihr euch diesen Brecher am besten während der Arbeit in der Fabrik oder auf dem Weg ins Büro in den Schädel. Thema des Songs ist nämlich, wie uns harte Arbeit in ein emotionsloses und alles verschlingendes Biest verwandeln kann.

Auf dem finster-kriechenden „Controlled Chaos“ werden die Themen Propaganda und Ablenkung von der Realität behandelt. Auf „Sadness Comes“ wird keine Träne vergossen, sondern doomig-finster mit dem Kopf gegen die Wand geschlagen. Mit „Expedition“ wird das Tempo wieder etwas angezogen und der Körper aus dem schwarzen Sumpf gestemmt.

„Straight Outta Hell“ schaltet noch einen Gang höher und groovt sich garstig durch die Hirnwindungen. „Black Lung“ kotzt euch zum Abschluss noch mal ordentlich schwarzen Schleim ins Gesicht und lässt die letzten Knochen knacken.

„Dystopian Dreams“ – der passende Soundtrack zum Scheiben einschlagen

Was kann nun das erste Album „Dystopian Dreams“? Auf jeden Fall ordentlich fies zutreten. Im doomigen Mittelteil ziehen sich manche Parts vielleicht ein wenig, aber danach gibt es wieder ein ordentliches Kantholz in die Kauleiste. Dabei bleibt zwar nicht unbedingt alles hängen, aber die Wut ist authentisch spürbar und wer nach einem besonders miesen Tag den passenden Soundtrack sucht, um mit bloßer Faust eine Autoscheibe einzuschlagen, macht hier nicht viel verkehrt.

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24.11.2023

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