Hardsell - Breaking The Jaw

Review

Gerät der Albumtitel „Breaking The Jaw“ an die falsche Person, sprich an einen absoluten JUDAS PRIEST-Fanatiker, wird dieser den Holländern von HARDSELL wohl nur schwer bis gar nicht verzeihen können, dass sie einen der größten Metalklassiker aller Zeiten, nämlich „Breaking The Law“, parodieren. Aber wir sind ja tolerant, gelle?! Nichtsdestotrotz ist das auf diesem Album Dargebotene kaum erwärmend. Die ersten Tracks „Can’t Win ‚Em All“ oder „Gonna Die Tonight“ laufen noch ganz leichtfüssig locker-flockig rein. Mit zunehmender Spielzeit wird der meist im Midtempo gehaltene Melo-Punk des Quintetts aber immer eintöniger, wozu vor allem das rauhe, aber äußerst monotone Organ von Sänger Kris seinen Teil beiträgt. Im Song- und Melodieaufbau erinnern mich HARDSELL desöfteren an punkige, ältere ONKELZ, was noch dadurch verstärkt wird, dass man ausnahmslos alle Songs besoffen bestimmt mehr oder weniger treffsicher mitgröhlen würde. Aber leider bin ich gerade nüchtern und habe auch nicht vor, extra wegen dieser Scheibe meiner Leber Arbeit zuzuführen. Die will schließlich auch mal ihre Ruhe. Einzig in punkto Produktion und Sound erreicht „Breaking The Jaw“ eine gehobene Güteklasse, da mit Dirk Ullrich kein Unbekannter (arbeitete auch schon mit PRO PAIN zusammen) an den Knöpfchen gedreht hat. Gemixt und gemastered wurde das Teil im 301-Studio, in dem auch schon MADONNA und die KELLY FAMILY zu Gast waren. Wenn das mal kein Kaufargument ist! Spaß beiseite, auf HARDSELLs Zweitwerk gibt es einfach nur durchschnittlichen, schon tausendmal gehörten Melo-Punk, von dem niemand großartig Notiz nehmen dürfte.

04.01.2003

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