Die schwedischen Hardrocker HARDCORE SUPERSTAR bezeichnen ihren Stil um allgemeiner Verwirrung vorzubeugen als Street Metal. Das soll die mittlerweile doch recht liebgewonnene Verschmelzung aus Hardrock, Glam und Thrash-Riffs verdeutlichen, denn alles, so Sänger Jocke Berg, „kommt von der Straße“. Damit mag er je nach Sichtweise gar nicht so Unrecht haben, auch wenn bei nicht wenigen Rock ’n‘ Roll-Freunden der erhöhte Metal-Anteil im HARDCORE SUPERSTAR-Sound schon immer ein gewisser Stolperstein war.
Mit Neugitarrist Vic Zino lässt sich die Band von diesem Kurs nicht abbringen und legt im Gegenteil nochmal einige Briketts an gewaltiger Roffpower drauf. Zwiespältige Reaktionen sind vorprogrammiert, den einen wird’s freuen, dem anderen wäre ein gediegenes Back-to-roots vielleicht lieber gewesen.
Nach einem recht überflüssigen Intro startet die Scheibe mit „Beg For It“, die erste Single ist allerdings zugleich auch einer der schwächeren Songs des Albums. Klar und eindeutig jedoch die Marschroute: MÖTLEY CRÜE-beeinflusster Drecksau-Rock mit eingängigen Melodien verschmilzt mit kantigem Metal, als Hörer befindet man sich immer irgendwo auf der Schwelle zwischen Headbangen, Tanzen, Blankziehen und Party feiern. „Nervous Breakdown“, „Bad Behaviour“, „Illegal Fun“ und „Innocent Boy“ sind meine persönlichen Highlights des Silberlings, HARDCORE SUPERSTAR klingen immer noch m Grundsatz nach den 80ern, können aber durch die erwähnten metallischen Einflüsse ihre eigene Note nicht verbergen.
„Hope For A Normal Live“ ist zwar nicht wirklich balladesk, aber zumindest ein wenig gemäßigter, auch eine Tatsache, die „Beg For It“ abwechslungsreicher wirken lässt als sämtliche Vorgänger. Gewisse Ähnlichkeiten in manchen Hooks werden bei der Band aber wohl immer vorzufinden sein.
Diejenigen, die sich von HARDCORE SUPERSTAR eine Rückbesinnung gewünscht haben, werden „Beg For It“ erst einmal ausgiebig testen müssen. Wer das Harte, Aggressive an der Band mag, die Gruppe, zu der auch ich mich zähle, könnte das Teil aber durchaus in der oberen Hälfte der Band-Discographie einordnen.
An den Songs jedenfalls kann eine eventuelle Abneigung nicht liegen, denn die sind trotz allem durch die Bank erstklassig. Mir gefällt’s.
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