Hard Riot - The Blackened Heart

Review

Leute, vergesst AIRBOURNE, die wahren AC/DC-Nachfolger kommen aus Heilbronn! Mit „The Blackened Heart“ legen HARD RIOT ihr zweites Album vor und liefern das beste Stück Hard Rock ab, das mir in den letzten Jahren untergekommen ist.

Im Vergleich zu ihrem Debütalbum haben die Jungs Sound und Arrangements leicht modernisiert, was ihnen ausgesprochen gut zu Gesicht steht. Trotzdem leben HARD RIOT von ihrer erdigen Old-School-Attitüde, die sich auch produktionsseitig niedergeschlagen hat. Die Jungs machen einfach so viel verdammt richtig, dass man die kleineren Schwächen kaum bemerkt und zu Krachern wie dem „Suicide Blues“ unweigerlich mitwippen und mitsingen möchte.

Gerade was das Songwriting angeht, erweist sich „The Blackened Heart“ als unerwartet reifes Werk. Vom Opener „Blackout“ an rocken HARD RIOT alles nieder, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Ganz groß wird es dann bei „Devil’s BBQ“, das sich nicht nur textlich herrlich skurril gibt, sondern mit Banjo- und Geigen-Akzenten und einer unverschämt eingängigen Melodieführung auch kompositorisch alle Register zieht – für mich der Sommerhit des Jahres!

In ruhigeren Momenten wie bei der stadionkompatiblen Power-Ballade „Count On Me“ klingen dann auch mal die Kanadier NICKELBACK durch, wobei mir die Rockröhre von Frontmann Michael Gildner deutlich sympathischer ist als jene von Chad Kroeger. Apropos Rockröhre: Wo wir schon beim Thema sind, darf auch HARD RIOTs Leadgitarrist – Andreas Rockrohr um genau zu sein – nicht unerwähnt bleiben. Der schüttelt sich einige verdammt lässige Soli aus dem Ärmel, agiert dabei aber erfreulich songdienlich und unterstreicht den ultratighten Dicke-Eier-Charakter der Band nochmals nachdrücklich.

Mit fortschreitender Spieldauer wächst der Unglauben angesichts der durchgehend hohen Qualität des Songmaterials. Man wartet gewissermaßen auf den unvermeidlichen Stinker, der sich auf die Tracklist gemogelt haben muss – aber Fehlanzeige! Hier wurde keinerlei Füllmaterial verbraten, sondern ausschließlich Hochkarätiges. Lediglich die alternative Version von „The End“, bei der Richard Sjunnesson (THE UNGUIDED, Ex-SONIC-SYNDICATE) seine Shouts beigesteuert hat, wirkt höchstgradig unrund und damit leider fehl am Platz. Aber immerhin handelt es sich dabei nur um den CD-Bonus-Track, so dass man ihn getrost aus der Wertung nehmen und sich an einem ansonsten großartigen Album erfreuen kann.

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20.06.2014

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