Hannes Grossmann - The Radial Covenant

Review

Hannes Grossmann dürfte bekannt sein, schwingt der gute Mann doch die Drumsticks bei OBSCURA und BLOTTED SCIENCE sowie früher auch bei NECROPHAGIST. Der Schlagzeuger hat nun wie Crowdfunding das Debütalbum „The Radial Covenant“ seines Soloprojektes vorfinanziert, welches nun veröffentlicht wird. Und dabei wurde nicht gekleckert, sondern geklotzt: Das fängt schon beim schicken Digipak an, mit tollem Artwork, geht weiter über die richtig dicke Produktion bis hin zu der illustren Runde an prominenten Gästen, die sich ihren Beitrag zu „The Radial Covenant“ leisten. Ich bin mal so frei und zähle einfach auf: Jeff Loomis (Gitarre, CONQUERING DYSTOPIA, ex-NEVERMORE), Per Nilsson (Gitarre, SCAR SYMMETRY), Christian Muenzner (Gitarre, OBSCURA), Fountainhead (Gitarre), Danny Tunker (Gitarre, ABORTED), Ron Jarzombek (Gitarre, WATCHTOWER, BLOTTED SCIENCE), Jimmy Pitts (Keyboards, Orgel und Synthesizer), Morean (Gesang, DARK FORTRESS), V. Santura (Gesang, TRYPTIKON, DARK FORTRESS) sowie Linus Klausenitzer (Bass, OBSCURA). Was für eine Liste!

Doch wohin geht die musikalische Reise mit all den Gästen? Hannes Grossmann bleibt sich auf „The Radial Covenant“ stilistisch weitgehend treu und liefert technisch progressiven, melodischen Death Metal, der durchaus in der Nähe von OBSCURA oder auch DEATH anzusiedeln ist. Das ist insofern nicht allzu überraschend, da Hannes auch dort, also bei OBSCURA, einer der Hauptsongwriter fungiert. Wundern könnte man sich höchstens darüber, weshalb die Musik als Soloprojekt veröffentlicht wird. Neben dem Schlagzeug hört man Hannes auf diesem Album als Rhythmusgitarrist, beides auf gewohnte Weise natürlich sehr präzise eingespielt. Schon der über achtminütige Opener „Aeon Illuminate“ macht keine Gefangenen, mit rasenden Blast-Beats, heiserem Gegrunze, virtuos filigranem Gitarrenspiel und komplexer Struktur, dabei stets auch immer melodisch. Dazu gesellt sich über die gesamte Strecke eine gewisse Science-Fiction-Atmosphäre. Hervorzuheben sind auf jeden Fall noch das machtvolle, teils an MORBID ANGEL erinnernde „Alien Utopia“, das instrumentale „The Voyager“ mit dem jazzigen Charakter einer improvisierten Jamsession, erinnert manches Mal etwas an BLOTTED SCIENCE, und wird gekrönt von tollen Gitarrensoli von Jeff Loomis und Ron Jarzombek. Dieses führt zum Highligt des Albums, das epische, elfminütige “The Radial Covenant I. + II.”. Das Stück der Extraklasse kumuliert alle Facetten des Extrem-Metal-Schaffens von Hannes Grossmann, mit aggressiven Riffs, intensiven Growls bis hin zu erhabenem Klargesang, subtilen Keyboardsounds und sehr starkem Gitarrensolo von Per Nilsson. Abgeschlossen wird „The Radial Covenant“ von einer instrumentalen Piano-Version des OBSCURA Stücks „Euclidean Elements“, womit sich auch hier wieder der Kreis schließt.

Hannes Grossmann ist, wie sollte es auch anders sein, mit „The Radial Covenant“ ein starkes, anspruchsvolles Album gelungen. Ungewöhnlich ist sicherlich die stilistische Nähe zu OBSCURA, aber hier fühlt sich der Mann wahrscheinlich einfach am wohlsten. Zur außergewöhnlichen Vielfalt tragen natürlich auch die illustren, virtuosen Gäste bei. „The Radial Covenant“ ist technisch progressiv, aber nie zu verfrickelt. Fans der Hauptband können auf jeden Fall bedenkenlos zugreifen.

26.02.2014

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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