Hank! - What's Up?

Review

Hola, die Waldfee! (Ex)-Kollege hims Review zur Promo von HANK! scheint wohl mächtig Eindruck hinterlassen zu haben. Sogar im Infoflyer zu deren richtigem Debüt „What’s Up?“ findet es Erwähnung. Und auch ich muss zugeben, dass mich die dort getroffene Beschreibung des „Kick Ass Rock N‘ Rolls“ der drei Ruhrpottler neugierig gemacht hat. Umso enttäuschter bin ich deswegen von dem, was hier über elf Tracks verteilt geboten wird. So einen richtigen Kick in meinen Ass habe ich leider zu keiner Zeit verspürt. Dabei gehen HANK! eigentlich genauso abwechslungsreich zu Werke wie beschrieben. Sie decken die komplette Palette von mal bluesigem, mal speedigem Melo-Hard-Rock bis hin zu einigen Metal-lastigen Parts ab. Der Opener „Devils Gift“ würde mit anderer Produktion im Klampfenbereich sogar RAMMSTEIN gut zu Gesicht stehen, während sonst vom altbewährtem AC/DC-Rezept über einen erdigen ZZ TOP-Sound oder ein doomiges SABBATH-Riff bis hin zum echten Gute-Laune-Rock oder satten Power-Metal-Stampf-Gitarren eigentlich alles irgendwann mal auftaucht. Dumm nur, dass HANK! nie über das Prädikat „solide“ hinauskommen: Musikalisch wirkt man eher ausgelutscht als frisch. Und wenn sich dann auch noch manche Ideen des Sechssaiters kaum abgewandelt in mehreren Songs wieder finden, kann ich mir einen gelangweilten Gesichtsausdruck nicht verkneifen. Erschwerend kommt noch hinzu, dass man gesanglich fast das gesamte Album nochmals überarbeiten könnte. Entweder zu dünn („Disssidents Of Love“) und somit den zumindest bei wenigen Tracks vorhandenen Arschtret-Faktor des Riffings zusätzlich hemmend, oder einfach durch diverse Background-Gang-Shouts meist unpassend und inhomogen ausfallend, schaffen es die Vocals nicht, Brücken zwischen den diversen verbratenen Stilen zu schlagen. Zerfahrenheit der Musik und Abschalten des Hörers sind die Folge. Und so anziehend ein weiblicher Mund ab und an auch wirken mag, das Artwork hier hat eher abschreckenden als antörnenden Charakter. So leid es mir tut, aber „What’s Up?“ reißt gemessen an den Erwartungen zu wenig. Einziger Anspieltipp: das flotte „Freeze Me“.

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30.04.2004

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