Hanging Garden - Skeleton Lake

Review

Soundcheck Mai 2021# 6

Die Pandemie bringt selbst den Zeitplan der aus dem südöstlichen Finnland stammenden Truppe von HANGING GARDEN durcheinander. Auf “At Every Door“ im Januar 2013 folgte “Blackout Whiteout” 32 Monate später. Für “I Am Become“ und “Into That Good Night“ benötige die Band jeweils 25 Monate von Release zu Release. “Skeleton Lake“ ist nun bereits nach gerade einmal 18 Monaten finalisiert. Die Besetzung ist stabil geblieben und Riikka Hatakka nach wie vor für die femininen Vocals zuständig. So kann man den Sieben trotz COVID keine mangelnde Kreativität im Studio vorwerfen.

“Skeleton Lake“ – Pandemie forciert Tempo der Veröffentlichung

Die Band aus Mikkeli dürfte nicht zu den Top-Acts der finnischen Metalszene zählen. Nichts desto trotz schwimmt sie im Fahrwasser der Landsleute SWALLOW THE SUN. Die femininen Vocals lassen aber auch Vergleiche zu DRACONIAN aus Schweden zu. Die Pandemie und die Auswirkungen auf den Menschen spielten bei der Entstehung des Longplayers eine wichtige Rolle. Die Protagonisten beschreiben als einen Einfluss auf die Lyrics die erhöhte Kälte in den nordischen Breitengraden.

“Kuura“ liefert als Opener eben diese Stimmung. Die doomige Düsternis wird mit leichten Gothic-Klängen sowie gutturalem und klaren Gesang kombiniert. Die Gothic-Elemente und der Klargesang sorgen für eine gewisse Aufhellung der Stimmung. “Faith“ und “Nowhere Haven“ verzichten auf die optimistischen Klänge und beschränkt sich auf den dunklen Doom- und Death-Metal-Sound. Zum Gothic und Dark Rock tendieren “Winter’s Kiss“ und “When The Music Dies“. Die Traurigkeit und Düsternis der im Death und Doom verorteten ersten Nummern kommt nicht mehr rüber und so fallen die Tracks deutlich ab und sind in Teilen belanglos.

“Tunturi“ setzt wieder auf gutturalen Gesang, es wird wütender und intensiver. “Road Of Bones“ kommt gegenteilig aus den Boxen, Keyboardtöne und Klargesang geben dem Teil einen kitschigen, poppigen Touch, die Saitenarbeit und der gutturale Gesang im Refrain retten die Nummer. Dark-Metal-Stangenware wird in Form von “Field Of Reeds“ dargeboten, auf das Death- und Doom-Pferd setzt die Band beim Titeltrack “Skeleton Lake“ zum guten Schluss. Das Teil gehört sicher zu den besseren Songs, kommt aber nicht so prägnant rüber wie der ein oder andere Track aus dem ersten Teil der Scheibe.

Hanging Garden liefern Licht mit dunklen Klängen

Die siebte LP aus dem Hause HANGING GARDEN liefert Licht, wenn es dunkel und doomig wird. Der Schatten kommt zum Vorschein, wenn die Band probiert, aufhellende Elemente in Form von Gothic und Keyboards hinzuzuholen. So liegen die Highlights eher im ersten Teil des Langeisens. Mit fortschreitender Laufzeit halten immer mehr Gothic- und Dark-Rock-Elemente Einzug und verwässern den Sound. Am Ende verfehlen HANGING GARDEN knapp das überdurchschnittliche Prädikat. Ein Verzicht auf die eher langweilige Dark-Rock-Episode mit “Winter’s Kiss“ und “When The Music Dies“ würde den Gesamteindruck von “Skeleton Lake“ deutlich verbessern.

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14.05.2021

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