Fast vier Jahre hat es seit dem Erstlingswerk „Helwege“ gedauert, bis die Thüringer HANGATYR mit einem zweiten Album um die Ecke kamen – und das hat sich gelohnt, denn „Elemente“, so der Titel des neuen Albums, kann man zu jeder Sekunde anhören, dass es gut durchdacht wurde und die Songs ausreichend Zeit zu Reifen hatten.
Geboten wird wie bereits auf dem Erstling sehr melodischer Black Metal, der mit paganen Versatzstücken gespickt ist und oft recht schwedisch anmutet. Letzteres lässt sich dann auch gut in den Songstrukturen heraushören, die eines der größten Pluspunkte auf „Elemente“ sind: Nie bauen HANGATYR ihre Songs einfach oder platt auf, aber sie ergehen sich auch nicht in überdimensionalen Laufzeiten, sodass „Elemente“ jederzeit wunderbar auf den Punkt gebracht ist. Doch das ist nicht die einzige Stärke des Albums, so kann zum Beispiel das Riffing punkten, indem es einen Ohrenschmaus nach dem anderen liefert und sich immer wieder gut in den Gehörgängen festsetzt.
Nun ist „Elemente“ sicherlich kein allzu komplexes Album, und man würde lügen, würde man behaupten, es sei gänzlich fehlerfrei – so könnten die Vocals sicherlich ein bisschen abwechslungsreicher sein, selbiges gilt für das Drumming. Und nein, große Sprünge in Sachen Innovation macht dieses Album ganz bestimmt nicht. Aber es bietet neun gute Songs, die allesamt interessant sind und aufgrund ihrer pointierten Strukturen sowie des immer ordentlichen Riffings nie langweilen. Das muss auch mal genug sein, erst recht, wenn man bedenkt, was in den letzten Jahren an Rohrkrepierern dabei herumgekommen sind, wenn Bands versucht haben, Melodic Black und Pagan Metal mit progressiveren Ansätzen zu vermischen. Dieses Risiko gehen HANGATYR gar nicht erst ein, und damit liefern sie kein Meisterwerk, aber ein rundum gelungenes Album ab.
Kommentare
Sag Deine Meinung!