Hand To Hand - Design The End/ Follow The Horizon

Review

Wer hätte das gedacht? Nach dem Lifeforce Debüt „A Perfect Way To Say Goodbye“ im Jahre 2005 und einer kleinen Europa Tour war HAND TO HAND im Grunde von der Bildfläche verschwunden. Die üblichen Schwierigkeiten mit Besetzungswechseln machten der Truppe aus dem sonnigen Florida schwer zu schaffen. Dann kam letztes Jahr ein kleines Lebenszeichen in Form der Fünf-Song-EP „Breaking The Surface“ und nun liegt auch schon eine Full-Length mit zehn neuen, frischen Songs vor.

Und „Design The End/ Follow The Horizon“ wird mit Sicherheit alle Vorwürfe, die Amis wären ein schlechter UNDEROATH-Klon, abstreifen. Denn HAND TO HAND anno 2009 klingen gereift, eigenständig und verdammt gut. Zwar mischt man immer noch wuchtige Hardcore-Riffs mit Metal und schönen, teils melancholischen Melodiebögen, doch weicht die Metallkante zunehmend einer progressiven Note. Ganz besonders im instrumentalen Bereich wirken die Leads häufiger verschnörkelt und mehr um die Ecke gedacht, als es noch früher der Fall war. Ich meine, nicht nur einmal ein wenig POISEN THE WELL herauszuhören.
Auch der Gesang hat sich ein wenig gewandelt. Das Geschrei klingt nicht mehr ganz so spitz und überdreht wie noch auf „A Perfect Way To Say Goodbye“ und harmoniert besser mit dem klaren Gesang, der immer noch eine Bank ist. Schön vollmundig legt sich das Organ von Sänger Rob Kellom in die Gehörgänge und verbreitet meist gute Laune.

Nun ist das Alles erstmal nichts wirklich weltbewegend Neues und für den ein oder anderen klingt das Beschriebene sicherlich wie ein typischer Vertreter des Metalcore/ Screamo-Wust. Was macht also HAND TO HAND trotzdem zu etwas Besonderem? Hebt sie von der Masse ab? Es ist vor allem die Art und Weise, wie sich die einzelnen Bestandteile zusammenfügen. Nichts wirkt aufgesetzt oder gar erzwungen. Leichtfüßig umschifft der Fünfer die meisten Oberflächlichkeiten des Genres und verleiht den Stücken eine Tiefe, die in mehreren Durchläufen erschlossen werden will. Einzig der dünne Sound trübt gelegentlich das Hörvergnügen.

Somit ist „Design The End Follow/ The Horizon“ ein wirklich sehr gutes, vielschichtiges Album geworden. Die Melodien wachsen mit jedem Durchlauf mehr und nutzen sich nicht so schnell ab wie bei vergleichbaren Vertretern der Laut/ Leise-Zunft. HAND TO HAND haben ein hitverdächtiges Album abgeliefert und melden sich eindrucksvoll zurück!

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03.06.2009

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