Hammers of Misfortune - The August Engine

Review

HAMMERS OF MIFORTUNE sind eine Progressive Metal Band aus San Francisco, die noch unter der Bezeichnung UNHOLY CADAVER von ex-GWAR/ex-SLOUGH- FEG-Mitglied John Cobbett gegründet wurde. Doch noch vor dem Album-Debut „Bastard“ erfolgte die Umbenennung.
Inzwischen hat die Truppe vier Longplayer veröffentlicht. Im kommenden Jahr soll über das neue Label Metal Blade das fünfte Studioalbum releast werden. Praktisch als Appetizer darauf und gleichzeitig als Erinnerungsstütze gibt es zuvor den gesamten Backkatalog der Band nochmal als Re-Release. Ich darf mir hierbei das Zweitwerk „The August Engine“ – ursprünglich aus dem Jahre 2003 – vornehmen.

Der Sound von HAMMERS OF MISFORTUNE setzt sich aus vielen Einflüssen zusammen. Neben dem Grundkonstrukt des klassischen Heavy Metal blitzen auch immer wieder Anleihen beim Doom, gothische Elemente, folkig angehauchte Melodielinien und neoklassische Spielereien durch. Das Ganze wird auf progressive Weise miteinander kombiniert, wobei Kompositionen entstehen, die einerseits anspruchsvolle Arrangements beinhalten, aber auch die nötige Harmonie nicht missen lassen.
Die Vorstellung von Eingängigkeit muss man bei „The August Engine“ allerdings größtenteils beiseite schieben. Zwar gibt es immer wieder Passagen, die richtig gut ins Ohr gehen, doch sie halten insgesamt nicht zu lange an. Das Konzept von HAMMERS OF MISFORTUNE ist es in erster Linie, die ganzen Einflüsse zu einem stimmigen Gesamtprodukt zu verflechten. Dies gelingt ihnen in den meisten Fällen auch. Ich möchte nicht unbedingt behaupten, dass man dem roten Faden eines Stückes immer perfekt folgen kann, und doch resultierten sie letztendlich zu gelungen Kompositionen.

Anspieltipps kann man schlecht nennen, da die Songs sehr unterschiedlich sind. Mitunter könnte man kaum meinen, dass man es immer mit derselben Band zu tun hat – abgesehen vielleicht, bei der Komplexität der Konstrukte. Der Einsatz mehrerer Gesangsstimmen verstärkt diesen Eindruck. Abwechslung wird bei HAMMERS OF MISFORTUNE ziemlich groß geschrieben. So wird man vielleicht überrascht, wenn auf einen recht besinnlichen Akustikrack („Rainfall“) eine druckvolle Epik-Nummer („A Room And A Riddle“) folgt. Richtig vertrackt und sperrig wird es bei „The August Engine Pt. 2“ und mit einem leicht psychedelischen Touch noch mehr bei „Insect“, während „Doomed Parade“ mit doomig-epischer Atmosphäre noch vergleichsweise leicht zu verdauen ist.

Doch am Ende manifestiert sich die Einsicht, dass man auf „The August Engine“ einem fortführenden Konzept gelauscht hat, das zwar die Sinne über normal beansprucht hat, aber zu einem stimmigen Abschluss geführt wurde. Und damit darf man HAMMERS OF FORTUNE für ihre Songwriting-Kunst durchaus loben und sich auf die nächste Runde der CD freuen, bei der es bestimmt wieder ein paar bislang unentdeckte Feinheiten zu enthüllen gibt.

12.08.2010
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