HAMMERFALL sind eine Konstante in der Metalwelt, die mittlerweile für selbstverständlich wahrgenommen wird. Ein Vierteljahrhundert ist vergangen, seitdem die Band mit „Glory To The Brave“ ein ganzes Genre aus dem Dornröschenschlaf geholt hat. Nun schleicht sich der Hammer erstmals in den Albumtitel. Ist „Hammer Of Dawn“ also eine Art Aufbruch?
Blaukraut bleibt Blaukraut und HAMMERFALL bleiben HAMMERFALL
Wenn, dann ist „Hammer Of Dawn“ eher ein Aufbruch in die Rückkehr zur Livekultur. Viele Fäuste, die gleichzeitig in die Luftgestreckt werden, muffige Atmosphäre, schweißgebadete True-Metaller, die sich schon vor der ersten Zugabe ihres T-Shirts entledigt haben, all das, was wir seit zwei Jahren schmerzlich vermissen, zelebrieren HAMMERFALL mit dem ersten Song „Brotherhood“. Eine wunderbare Hymne an die Band und die Musik, gespickt mit Zitaten aus der Vergangenheit.
Selbstverständlich erfinden HAMMERFALL das Rad nicht neu und auch ihre Musik setzt genau an den Nervenenden an, die die Band seit Gründung bedient. Der Titeltrack ist ein epischer Stampfer, der sich seinen Platz auf dem Cover verdient hat, „No Son Of Odin“ hat einen leichten BATTLE BEAST-Touch im Refrain und „Venerate Me“ ist Standardkost.
„Hammer Of Dawn“ – Was lange währt…
…ist immer noch gut. Klar, nicht jeder Song wird die Halbwertszeit des Albumzyklusses überleben, aber es ist genug Material wie das schmissige „Too Old To Die Young“ dabei, das im Titel mit einem Augenzwinkern klar macht, dass die Band zu lange dabei ist, um noch im jungen Alter den Löffel abzugeben. Lustigerweise macht gerade der Mix des Albums wieder einen kleinen Griff in Richtung Vergangenheit, denn die Band mischt den Druck der neueren Veröffentlichungen mit dem stärkeren Hall in Joacim Cans‘ Stimme, wie er auf den ersten Alben der Band zu hören war.
Mit einer Dreiviertelstunde und zehn Stücken gelingt es HAMMERFALL, nicht viele Filler in das Programm einzubauen und genug Abwechslung zu bieten. Auch gegen Ende des Albums versteckt sich mit „State Of The W.I.L.D.“ noch ein kleines Highlight.
So kann es mit HAMMERFALL noch 25 Jahre weitergehen
HAMMERFALL haben sich trotz der Pandemie nicht hetzen lassen und vorschnell ein neues Album rausgebracht, sondern sich ihre Zeit genommen. Damit haben sie das Dutzend zufriedenstellend voll gemacht und gehen ihren Weg unbeirrt weiter. Und das ist gut so.
Richtig Stark!