Hammerfall - Built To Last

Review

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HAMMERFALL haben sich durch rund 20 Jahre Bandgeschichte geschmalzt und vernetzen mit ihrer Gründungsbesetzung einen ganzen Stall musikalischer Schweden, deren aktuelle oder ehemalige Bands dieser Tage mit neuen Alben auf uns losgehen: Mikael Stanne und Niklas Sundin präsentieren ebenfalls am 04.11.2016 das neue DARK TRANQUILLITY-Album „Atoma“ und eine Woche später legen IN FLAMES, die ehemalige Band des HAMMERFALL-Ur-Drummers Jesper Strömblad, einen neuen Longplayer vor. Da könnte man die Hammerschwinger um Gitarrist Oscar Dronjak, Sänger Joacim Cans und Maskottchen Hector fast vergessen – das wäre unfair! Über die Werke der oben genannten Kollegen wird mitunter heftig diskutiert, alter mit neuem Sound verglichen, neu gefundene Nähe zum Kommerz unterstellt und die Abkehr vom Alten gerügt. HAMMERFALL indes dürfen solche Vorwürfe entspannt an sich abprallen lassen – sie machen auf „Built To Last“ einfach mal gepflegt nix anders, als sonst.

Alle HAMMERFALL-Kernkompetenzen werden ausgereizt

Mit „Bring It!“, dem ersten Titel des zehnten Studioalbums, galoppieren die Schweden beherzt in ihr Königreich aus ABA-Songstruktur, Pathos und gnadenlos eingängigen Riffs, für die Manche sie verteufeln mögen – die einem aber dennoch unweigerlich noch Stunden später über die Bettdecke krabbeln werden.
Um der alten Form auch wirklich treu zu bleiben, geht es danach mit der umpfzigsten Titelvariation auf das Wort ‚Hammer‘ weiter, sodass es nach „Hammerfall“ („Glory To The Brave“), „Let The Hammer Fall“ („Legacy Of Kings“), „Bring The Hammer Down“ („No Sacrifice, No Victory“), „Raise The Hammer“ („Renegade“) und allen Titeln, die mir gerade nicht einfallen, auf „Built To Last“ heißt: „Hammer High“. Der Track zieht vom Chorintro, über eine Paradeauswahl an Klischeephrasen im Text („I keep my courage blazing; Withhold these grounds; Protecting the steel; This is my deal“) zum Mähnenschwung-Solo alle Register der HAMMERFALL-Kernkompetenzen. „The Sacred Vow“ legt in Sachen Ohrwurmpotenzial noch eins drauf und lässt Joacim Cans Stimme energiegeladen nach oben krabbeln. Der Titeltrack „Built To Last“, der letzte Titel „Second To None“ und die Ballade „Twilight Princess“ verdienen ebenfalls anerkennende Nennung als Glanzsternchen im Land der Hymnen.

Fans kommen voll auf ihre Kosten

„Built To Last“ hat alles im Gepäck, wofür man HAMMERFALL mag, oder eben nicht (dazwischen scheint es nicht viel zu geben). Abgesehen vom vielbemeckerten stilistischen Ausreißer „Infected„, legen die Schweden seit zwanzig Jahren und nunmehr zehn Alben eine gekonnte Variation desselben Rezeptes vor und wer sich von einer Band Weiterentwicklung oder Innovation wünscht, braucht sich „Built To Last“ nicht anzuhören – und hat genau das vorher schon gewusst. Fans des pathetischen Bühnenventilator-Stils kommen indes voll auf ihre Kosten und können sich beim Durchhören Hectors neuester Reise schon lebhaft ausmalen, wie Joacim Cans mit einem selbstironischen Zucken in den Mundwinkeln in Heldenpose den „Stormbreaker“ besingt. HAMMERFALL machen eben Spaß und zwiebeln in Beine und Nackenmuskulatur.

Nutzt schneller ab, als der Vorgänger

Das frisch geschnürte Standardpaket ist jedoch nicht ganz so mehrfachhör-tauglich, wie der Vorgänger „(r)Evolution“ oder gar das hoch in die Fangunst gestellte „Crimson Thunder„. Es braucht schon ein bisschen Selbstdisziplin, um die Ohrwürmer auf „Built To Last“ abzuschütteln, aber an Klassiker wie „Bushido“ oder „Hearts On Fire“ kommt dann doch keiner der zehn Titel so richtig heran. Stattdessen nervt mancher Track auf „Built To Last“ nach dem dritten Durchlauf, beispielsweise das eher unnötige „Dethrone And Defy“.

Wer HAMMERFALL schon immer doof fand, darf sich darauf verlassen, dass er auch „Built To Last“ nicht mögen wird. Wer indes Helden-Heavy mit einer Prise Selbstironie mag und schätzt, dass HAMMERFALL auch weiterhin nichts an den Ingredienzen ihres Mitsumm-Rezeptes geändert haben, wird mit „Built To Last“ einen frohen – wenn auch nicht sensationellen – Start in den Winter erleben. Hammer hoch!

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02.11.2016

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1 Kommentar zu Hammerfall - Built To Last

  1. metalfreak sagt:

    Das hammerfall seinezerit mit dem debut glory to the brave quasi in europa dem powermetal wieder auf die beine gebracht haben das ist nicht abstreitbar ich persoenlcih bin und war immer schon viel mehr fan vom us powermetal weil der einfach haerter und technisch viel besser ist was hier hammerfall bringen das ist schon mal beim gesang merkwuerdig produziert und so harmlos als wie omas hundi, glory to the brave wuerde ich heute noch 9 punkte geben hier gibts nur 4 punkte fuer schnarchanfall. im underground gibts einfach viel interessanteres wie sunbrust oder psycrence ,lords of the trident oder innersiege oder deadiron sollte ich das hier ueberhaupt sagen duerfen. gruesse aus suedtirol

    4/10