Hammerfall - Avenge The Fallen

Review

Galerie mit 28 Bildern: Hammerfall – Summer Breeze Open Air 2024

HAMMERFALL machen HAMMERFALL machen HAMMERFALL. Dass sich an diesem Mantra auch mit dem 13. Studioalbum „Avenge The Fallen“ nichts ändert, dürfte niemanden wundern. Da sind die Schweden nach inzwischen drei Dekaden nicht anders als Bands wie SAXON oder ACCEPT. Sprich, die zwingenden Klassiker finden sich tendenziell im ersten Karrieredrittel, zwischendurch gab es mal ein paar kleinere Durchhänger und mit dem Zombieexkurs „Infected“ eine kurze (für ihre Verhältnisse) experimentelle Phase, grundsätzlich liefern HAMMERFALL aber relativ konstant und ohne übermäßige Qualitätsschwankungen für ihr Stammpublikum ab.

HAMMERFALL bleiben konstant

Da ist „Avenge The Fallen“ nicht anders und knüpft nahtlos an den soliden Vorgänger „Hammer Of Dawn“ an. Los geht es direkt mit dem Titeltrack, einem klassischen True-Metal-Stampfer, der nach der Bühne schreit. Beim im Chor gebrüllten Refrain tragen HAMMERFALL schon fast ein wenig zu dick auf, andererseits hämmert sich die Nummer aber so auch augenblicklich ins Hirn und die Faust schießt quasi automatisch in die Höhe.

Was folgt ist die übliche Mischung aus flott-fröhlichen und hochgradig melodischen Headbangern wie „Hero To All“, „Burn It Down“ oder dem schwer nach HELLOWEEN tönenden „Rise Of Evil“ und stampfenden Echtstahl-Hymnen der Marke „Freedom“, „Hail To The King“ und „Capture The Dream“, bei denen weder mit den charakteristischen Helden-Chören noch mit jeder Menge Pathos gespart wird. Selbstzitate bleiben nach 30 Jahren natürlich nicht aus, der Einstieg von „The End Justifies“ etwa erinnert frappierend an „Heeding The Call“ und auch sonst wird der HAMMERFALL-Afficionado vermutlich das ein oder andere Déjà-vu-Erlebnis haben, aber die Schweden bestätigen es im Refrain ja selbst: „All in all, we are HAMMERFALL.“

Und weil das so ist, darf eine hochgradig kitschige Halbballade natürlich nicht fehlen. „Hope Springs Eternal“ ist dabei sicherlich nicht das Schlimmste, was die Hammerschwinger in dieser Hinsicht bisher verbrochen haben, diese Ehre gebührt vermutlich „Second To One“ vom 2019er „Dominion“. Laktoseintolerant sollte man allerdings trotzdem nicht sein, denn die Bäche aus Schmelzkäse fließen hier dick, gülden und cremig.

„Avenge The Fallen“ bedient das Stammpublikum

Grundsätzlich ist hier für Fans wieder viel Schönes, wenngleich nichts Überraschendes dabei und zumindest der Titeltrack wird sicherlich auch langfristig einen Platz in der Setlist der Schweden finden. Wer HAMMERFALL dagegen schon immer scheiße fand, darf dies ebenfalls weiterhin mit der angemessenen Hingabe tun. Man wird mit „Avenge The Fallen“ also weder langjährige Anhänger verschrecken, noch neue Fanschichten erschließen und viel mehr kann man über ein neues HAMMERFALL-Album dann auch wirklich nicht sagen.

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02.08.2024

"Musik hat heute keinen Tiefgang mehr." - H.P. Baxxter

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