Halor - Welcome To Hell

Review

Täusche ich mich, oder haben wir momentan eine Schwemme von ungarischen Bands. Auch HALOR stammen aus dem Land der Magyaren und servieren uns hier ihr Debut „Welcome To Hell“. Dieses hatten sie 2006 in Eigenregie produziert und nun wird es von Rock It Up Records wieder aus der Taufe gehoben und europaweit vermarktet.

Und das mit Recht, möchte ich meinen. Das Quartett aus Szombathely versteht es, eingängige Stücke mit starkem Old-School-Flair zu fabrizieren. Zum Teil lassen sie die NWoBHM wieder auferstehen, und auf der anderen Seite fehlt es auch nicht an neuzeitlicher Dynamik. Während das Album abspielt, laufen im Gedächtnis Bilder alter Heroen vorbei. Die Einflüsse von ACCEPT, SAXON und JUDAS PRIEST lassen sich nicht leugnen, aber auch ein Hauch des Speed- und Thrash Metal der 80er wird klug bemessen in den Kompositionen untergebracht.

Das bewirkt, dass die Stücke gleichermaßen druckvoll wie hymnisch sind, und sich sofort der Gehörgänge bemächtigen. Schon der kraftvolle Opener „Hell Is Rising“ wird kaum jemand ruhig sitzen lassen können. Den Zwang, zur Luftgitarre zu greifen und laut mitzugröhlen, kann bei „Gods Of War“ sicherlich kein Old-School-Anhänger unterdrücken. Und so geht es eigentlich weiter. Ob beim unheimlich hymnischen True-Metal-Track „Break Down The Walls“, dem rhythmisch gnadenlos vorantreibenden „No Way Out“, dem flotten „Welcome To Hell“ oder der Power-Nummer mit dem passenden Titel „The Power´s Breaking Loose“ – ständig sind die Nackenmuskeln der eifrigen Headbanger oder die Stimmbänder der zum Mitgröhlen neigenden Metal-Fans äußerst gefährdet. HALORs Mucke geht ganz automatisch ins Blut über.

Eigentlich hätten HALOR sogar noch besser abschneiden können, hätten sich mit „Change To Be Free“ und „Final Warning“ nicht zwei eher unterdurchschnittliche Songs eingeschlichen und würde Sänger Ákos die hohen Töne noch besser treffen. Aber diese zwei Kritikpunkte fließen natürlich in die Wertung mit ein. Von der instrumentellen Seite ist dagegen alles einwandfrei und die Produktion ist schön rauh und kraftvoll.

Wer Old-School-Metal, angereichert mit neuzeitlicher Power, hören möchte, sollte sich „Welcome To Hell“ unbedingt mal zu Gemüte führen. Und ich bin sehr gespannt, ob HALOR das nächste mal nicht noch zulegen können, denn immerhin ist dies ihr Erstwerk.

06.03.2009
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