Halford - Live At Rock In Rio III

Review

Rob Halford, legendärer Sänger der Metal-Institution JUDAS PRIEST, hat sich in den letzten Jahren mit Veröffentlichungen seiner Projekte nicht gerade rar gemacht. Seien es die FIGHT-(Wieder-) Veröffentlichungen oder die Produkte unter dem HALFORD-Banner, die Fans wurden ordentlich zur Kasse gebeten. Natürlich bleibt es jedem selbst überlassen, ob er sein hart verdientes Geld dem Briten mit der außergewöhnlichen Stimme überlässt, ein wenig viel war es trotzdem.

Auf der aktuellen HALFORD-DVD „Live At Rock In Rio III“ lässt es Mr. Halford jedenfalls mal wieder ordentlich krachen und bringt dem geneigten Banger sein Schaffen jenseits von JUDAS PRIEST näher. Und das auf eine recht angenehme Art und Weise. Zum einen bekommt der Fan durch verschiedene Schnipsel mit, warum Rob Anfang der 90er JUDAS PRIEST verlies und warum FIGHT entstehen mussten. Mehr um die Neuzeit kümmert sich hingegen die Dokumentation „Resurrection World Tour“ (ca. 100 Minuten!), die aufzeigt, wie wichtig die gleichnamig genannte Platte „Resurrection“ doch war, und dadurch die TWO-Eskapade mit Trent Reznor (NINE INCH NAILS) gänzlich vergessen lies. Die Dokumentation ist gespickt mit Live-Mitschnitten der eben genannten Tour, dazu geben die anderen Bandmitglieder ihren Senf dazu ab, was sie bei welchen Stücken empfunden haben und wie es ist, mit Rob Halford zu arbeiten. Außerdem schwingt sich Rob persönlich hier und da ans Mikro. Sehr sympathisch.

Das eigentliche Konzert Rock In Rio (abspielbar auch in 5.1., was ordentlich kracht!) folgt der Dokumentation und überzeugt von Anfang an durch eine klasse Liveband und einem stimmlich guten Rob Halford. Leider bestätigen sich die Gerüchte, dass Mr. Halford auf der Bühne die Hilfe eines Teleprompters benötigt, denn dieser spiegelt sich in seiner Sonnenbrille wider. Das mag die Bühnenaktivität des selbsternannten Metalgods zwar etwas einschränken, seine Band tobt derweil allerdings wie ein Derwisch über selbige. Von der Setlist her bleiben keine Wünsche offen, auch wenn das Konzert leider nur 60 Minuten andauert, sollte man nicht unbedingt auf die JUDAS PRIEST-Vollbedienung gewartet haben. HALFORD zocken die amtlichen Nummern „Ressurection“, „Made In Hell“ oder „Silent Screams“ des HALFORD-Erstlingswerks „Resurrection“ mit einer ordentlichen Portion Spielfreude durch und geben sich auch den PRIEST-Übernummern „Stained Class“, „Jawbreaker“, „Electric Eye“, „Metal Gods“ und „Breaking The Law“ hingebungsvoll hin. Klar, dass die brasilianischen Fans jeden einzelnen Track abfeiern, als gäbe es keinen Morgen mehr. Ton und Bild sind hervorragend, die Kameraführung bildet einen guten Querschnitt der Musiker und des Publikums.

Als kleines aber essentielles Extra liegt dem schönen Digipak noch „Resurrection“ von HALFORD als Remasterte Version bei. Ich weiß zwar nicht, was es an der Produktion der damaligen Platte zu verbessern gab, aber bitteschön. Neben den bereits bekannten Songs der Scheibe gesellen sich noch die neuen Stücke „God Bringer Of Death“ und „Fetish“ hinzu, und auch die Japan-Bonustracks „Hell´s Last Survivor“ und „Sad Wings“ finden hier als nettes Schmankerl Gehör.

Schönes Teil für alle, die die Scheibe noch nicht zu Hause stehen haben. Ob die zusätzlichen vier Tracks einen Kaufanreiz bieten, bleibt wieder jedem selbst überlassen. Das Gesamtpaket auf „Rock In Rio III“ stimmt jedenfalls und wird jedem Fan von Rob Halford, FIGHT oder auch JUDAS PRIEST zusagen, soviel ist sicher. Das edle Digipak mit dem fetten Booklet macht sich auch gut unterm Weihnachtsbaum.

30.11.2008

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