Haieeta - MVEMJSUN(P)

Review

Wie so oft täuscht der erste Eindruck: HAIEETA sind keine finnische Band, die nach dem Hören von KYUSS oder FU MANCHU beschlossen hat, ähnlich trockenen Wüstensound zu spielen. Das staubige Quintett stammt aus Irland und hat ein paar Pfund mehr Gestein auf der Pfanne als Kaliforniens Partystoner.

HAIEETA gründeten sich im Jahre 2004 in Maynooth, und spielen seitdem rohen, ungeschliffenen Stonerrock. Sie touren fleißig durch die Republik Irland und Nordirland und durften hierbei schon für Kollegen wie END OF LEVELBOSS, VOLT, SONS OF THUNDER oder die göttlichen ORANGE GOBLIN anheizen.

Da es den wenigsten Stonerbands darum geht, durch ausgefeiltes Songwriting, instrumentale Virtuosität oder kreative Ideen jedweder Art zu punkten, ist die EP mit dem außergewöhnlichen Namen “MVEMJSUN(P)“ eine gelungene Stonerplatte – alle aufgezählten Anforderungen wurden erfüllt. Hinzu kommt, dass die Produktion spartanisch, d.h. annähernd komplett ausgefallen ist. So muss Stoner sein!

Zur groben Orientierung: HAIEETA spielen eine Mischung aus langsamen ORANGE GOBLIN und schnellen ELECTRIC WIZARD mit einem Schuss gemächlich bluesfuddelndem Bikerdoom der Kategorie EARTHRIDE.
Abgesehen vom stampfenden Opener “Dragonflies Terrain“, der an MINISTRYs “Just One Fix“ erinnert, wird kompromisslos und bei mäßigem Tempo vorwärts gerockt.
Besonders möchte ich an dieser Stelle auf den Rausschmeißer “Residual Hill“ verweisen. Das Ding ist ein viertelstündiges, vor Dreck triefendes Doompaket allererster Kajüte. Ohne Pausen geht’s hier tatsächlich 15 Minuten lang behäbig-böse zur Sache. Geil!

Schade nur, dass Sänger Donál meist eher heiser als rotzig klingt- für alle HNO-Spezialisten: heiser ist schlecht, das wissen wir. Aber rachitisches Röcheln tief aus dem Bauch ist geil, das wollen wir! Vielleicht wäre es hier sinnvoll gewesen, die Platte nicht in rekordversuchsverdächtigen drei Tagen einzuzimmern? Oder zumindest während der Aufnahmen den einen oder anderen Whiskey stehen zu lassen?

Für das seltene und unterstützenswerte Phänomen, dass mal (abgesehen von Rory Gallagher, den frühen U2 und MAEL MORDHA -beim letztjährigen DOOM SHALL RISE) coole Musik aus Irland auf den Kontinent dringt, gibt’s für HAIEETA, ihre EP in Albumlänge und aus Übermut zum neuen Jahr fette 8 Punkte.

02.01.2008

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