Hagalaz Runedance - Volven/Urd-That Which Was
Myrn 
Hagalaz Runedance - Urd-That Which Was
Es gibt Zeiten, da hat man gar nicht den (angemessenen) Abstand von der Gegenwart bzw. (Um)Welt in die man hinein(ge)lebt (wird) und so nimmt man Dinge wie Wohnsilos, Automobilhorden, Fernsehgeflacker, Politik die meist mehr von schlechtem Theater hat, eingezäunte Lande in denen (Alibi-)Flora und Fauna vor sich hin vegetieren (um jetzt nur Einiges zu nennen) viel zu ernst oder besser gesagt, als eben gegeben hin – macht’s sich bequem in diesen Gefügen. Eine Errungenschaft der Kunst wie sie einem hier von (der nach Norwegen ausgewanderten Deutschen) Andrea „Nebel“ Haugen darboten wird, ist es nun, dem Zuhörer eine Vision von einer alternativen, alles andere als minderwertigen Realität zu skizzieren: „The Germanic pagans… worshipped the natural forces and the seasons. They understood the forces of nature and tried to gain knowledge about the secret the universe holds. They knew that nature is an eternal circle of life and death and thus believed in a balance between the elements, a harmony between the gods and goddesses, male and female, light and dark, positive and negative. The narrow-minded Christian idea of ‚Good or Evil‘ has no place in the natural pagan world. The pagans did not cut off the night from the day, the body from the spirit or the animal from the human…“. Ganz in diesem Sinne sind die poetischen Texte verfaßt und die ersten zwei Stücke arrangiert, also (in einer Stimmung zwischen elegisch und euphorisch) voll schamanischem Gesang, Handtrommeln, Altflöte, Harfe, Gitarre… aber auch mit atmosphärischem Synth-Einsatz. Daß die restlichen drei Stücke Remixes (darunter eines von Ulver) älterer Hagalaz-Titel darstellen, ist an sich noch gar nicht soo bizarr, daß sie die Elektro- und Trance-Schiene fahren – in dem Kontext – hingegen schon. Soll nicht heißen, daß sie schlecht sind, allerdings strahlen sie meiner Meinung nach nicht ganz die urige Leichtigkeit der Originale aus. Auf jeden Fall kann man auf den (im Juni erscheinenden) vollwertigen Nachfolger zu „The winds that sang of Midgard’s fate“ sehr gespannt sein.
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