KURZ NOTIERT
Das Essener Black-Metal-Kommando HÄXENZIJRKELL ist seit diesem Jahr auf die Größe eines Duos geschrumpft, nachdem Ex-Bassist H. das Weite gesucht hat. Damit wären die wesentlichsten Veränderungen der Band bereits erwähnt. Denn ohne despektierlich sein zu wollen, lässt sich Andrés vor vier Jahren zum Debüt “Die Nachtseite” geschriebener Text verblüffend gut auf “Portal” (und das von uns nicht besprochene zweite Album “Urgrund” übrigens ebenso) anwenden. Es bleibt bei rituell anmutendem Lower-Than-Lo-Fi-Black-Metal mit dichter Nebel- und Höhlenatmosphäre. Damit fallen HÄXENZIJRKELL selbst für schwarzmetallische Verhältnisse stark unter die Kategorie “Geschmackssache”, da man sich in diesem klanglichen Dickicht erst mal zurechtfinden muss – viele Riffs und Arrangements verschwinden nämlich in der immensen, streckenweise leider recht nervig brummenden Reverb-Spur. Klar, Hall und Echo gehören bei dieser Art Musik dazu, aber musste der Effekt unbedingt noch mal durch einen Effekt gejagt werden? So fühlt man sich zwar angenehm schauerlich unterhalten, hängen bleibt jedoch wenig, obwohl Herangehensweise und Ausstrahlung des Duos absolut nicht unsympathisch sind.
Klingt bei weitem nicht so schlecht. Wie soll den Black Metal sonst klingen? Ja ich weis, bombast und eklig massentauglich.
„Lower-Than-Lo-Fi-Black-Metal“ ?! Da wird mal wieder gewaltig übertrieben… Schon mal Bands wie Revenant Marquis oder Black Cilice gehört, und selbst da geht es nochmal drunter was den Sound angeht. Da is Häxenzijrkell vom Sound her richtig clean.
Das Ding bei der Band ist weniger der Sound, der ist ja so an sich nichts besonderes, wie ultra.silvam schon schreibt, gibt’s da bedeutend ekligeres, wenn es dann um Raw Black Metal geht. Leider finde ich das Ganze auf Band wesentlich unspektakulärer als live, denn da wirkt die Band wesentlich spannender und mitsamt Auftreten einfach weit atmosphärischer. Es gibt nicht viele Bands aus dem Black Metal-Bereich, bei denen ich live bevorzugen würde, der Häxenzijrkell gehört definitiv dazu.