14 Jahre war von HADES ALMIGHTY nichts zu hören – und nun das, auf einmal legt das Trio um den Varg-Vikernes-Kumpel und Co-Åsane-Anzünder Jørn Inge Tunsberg eine neue EP namens „Pyre Era, Black!“ hin. Was Fans erfreuen wird: Die Norweger präsentieren sich darauf anno 2015 rückwärtsgewandt – so verwenden sie für das Cover der EP das alte HADES-Logo von vor der Umbenennung, die progressiven Elemente haben Herr Tunsberg und Konsorten zurückgeschraubt (wenngleich diese auf „Pyre Era, Black!“ noch mal mehr, mal weniger deutlich zu hören sind), dafür gibt es wieder mehr Viking-Einflüsse der Marke, die den Bandsound in den Neunzigern prägte.

So beginnen HADES ALMIGHTY mit dem Titelsong von „Pyre Era, Black!“ zunächst mit einer beinahe post-rockig verhallten Leadgitarre – aber keine Angst, schon nach wenigen Sekunden schalten sich die restlichen Instrumente dazu und zelebrieren feinsten angeschwärzten, melodischen Midtempo-Metal mit leichter BATHORY-zu-Viking-Zeiten-Attitüde. Sänger Ask Ty (auch bekannt als Drummer von KAMPFAR) schreit hoch markant und emotional ins Mikro, bevor sich seine heiseren Screams im letzten Drittel des Songs mit choralen Wikingerchören paaren – sehr schön. Das darauffolgende „Funeral Storm“ erinnert zunächst an mittelalte ENSLAVED, circa zu „Below The Lights“-Zeiten, und stellt von den drei Stücken auf „Pyre Era, Black!“ wohl das klassischste HADES-Stück dar. „Bound“ baut sich zuletzt langsam auf, fängt mit der akustischen Gitarre an, dann gesellt sich eine einsame Trommel dazu, bevor es mit einem einfachen, klassisch-norwegischen Riff weitergeht – wohl der unspektakulärste Song der EP.

Somit haben HADES ALMIGHTY eine EP rausgebracht, die zwar (natürlich) nicht an alte HADES-Meisterwerke wie „…Again Shall Be“ oder „The Dawn Of The Dying Sun“ heranreicht, die aber herrlich rückwärtsgewandt daherkommt. Die drei Songs von „Pyre Era, Black!“ machen zumindest Bock auf mehr von dieser Band – hoffen wir, dass es nicht wieder 14 Jahre dauert, bis wir was neues von HADES ALMIGHTY hören dürfen.