Hacktivist - Over-Throne (EP)

Review

„Surprise Motherfucker!“ HACKTIVIST gönnen sich ein Über-Nacht-Release. Ganz in die Vollen gehen sie dabei nicht, schließlich ist „Over-Throne“ lediglich eine vier Tracks starke EP, welche die Wartezeit auf den Nachfolger des 2016er-Erfolgswerkes „Outside The Box“ verkürzen soll. Mit der hier gebotenen und durchaus mit Recht als „Grime-Metal“ vermarkteten, hochexplosiven Mischung, könnte das in der Tat funktionieren.

Über ein basslastiges und reduziertes Soundfundament rappt Jermaine Hurley wie gehabt mit roughem Cockney-Akzent und erinnert dabei nicht selten an Jonny „Itch“ Fox von THE KING BLUES. Wenn die Band ihren Sound in den Refrains öffnet, werden bisweilen Erinnerungen an die aktuellsten BRING-ME-THE-HORIZON-Outputs wach.

Während „Taken“ ohne den schwülstigen Refrain besser als reduzierter Lagerfeuer-Rap-Track funktioniert hätte, ist zumindest „Over-Throne“ ein amtlicher Brecher, der sich von der Nu-Metal-Stangenware vor allem durch so etwas wie Rap-Skills abhebt. Der britische Grime-Rap, der derzeit durch Künstler wie SKEPTA internationale Erfolge feiern kann, klingt hier am ehesten an. Mit einem Remix und einer Cover-Version des unverwüstlichen „(Rock) Superstar“ (CYPRESS HILL) bringen HACKTIVIST das Schiff sicher in den Hafen. Die „Over-Throne EP“ ist sicherlich kein Pflichtkauf – lässt allerdings mit Neugier auf das nächste Full-Length-Album der Truppe schielen.

12.01.2017

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