Jung sind sie, die Todesmetaller ausm Ländle. Die Rede ist von fünf Burschen, welche ihre Band HACKNEYED getauft haben. Nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Formation aus Österreich, die allerdings eine völlig andere Musikrichtung zelebrieren. Zurück zu den neuen Generation derer, welche sich wohl zum Ziel gesetzt haben, die Welt des Todesbleis im Sturm zu nehmen. So ist es nur knapp ein Jahr her, seit ihr erster Longplayer „Death Prevails“ den Weg in die CD-Regale gefunden hat. Mittlerweile ist es Sommer des Jahres 2009 und pünktlich zur Geisterstunde in der Nacht auf 14. August startet auf dem Summer Breeze Festival der Verkauf des jüngsten Outputs „Burn After Reaping“, passend im gängigen Hackfleisch-Etui aus der Kühlabteilung.
Optisch einwandfrei in Szene gesetzt, bleibt abzuwarten, zu welchen Schlägen HACKNEYED ausgeholt haben, um zu überzeugen. Im Vorfeld wurden ja bereits einige Songs per MySpace zum Probehören freigegeben und die Reaktionen waren gespalten. Doch sind sie das nicht überall? Mit insgesamt zwölf Songs auf der Promo-CD, wovon der erst „Burn“ und der letzte „After Reaping“ eher als grindiges Intro und relaxtes Outro angesehen werden können, hauen die Jungs in die bereits vorgehackte Kerbe. Wer „Death Prevails“ schon ganz cool fand, wird an „Burn After Reaping“ nicht vorbeikommen. Es spielt keine Rolle, ob es sich nun um ambitionierten Gaspedal-Tracks wie „Kingdom Of Thoughts“, welches meines Erachtens mit den besten Ohrwurmcharakter hat und das abwechslungsreiche „Last Man On Earth“ handelt oder um Midtempo-Stampfer wie „March Of The Worms“ und das hitverdächtige „Deatholution“, HACKNEYED haben definitiv einen Schritt weiter nach vorne getan.
Purer Death-Metal aus den 90ern verwurstet mit allerlei interessanter Zutaten. „Home Meat Home“ würde da der geneigte Metzger sagen. Der atmosphärische Effekt darf auch nicht fehlen und wurde bei „Redying“ geschickt und ansprechend eingebaut. Den bereits besagten Schritt, den sie vollzogen haben, ging nicht nur in eine Richtung, sondern in so ziemlich jede. Instrumental abwechslungsreicher, gleich bei welchem Tempo, der Gesang ist alles andere als langweilig, schon deshalb, da er sich nicht nur in einem Spektrum bewegt, sondern von quiekend-hoch über grindig-grunzend bis hin zu extrem-tief alles abdeckt. Macht Laune zuzuhören.
Leider ist nicht alles aus purem Gold, was bei „Burn After Reaping“ glänzt. Der eine oder andere Song, ja „Bloodshed“ ich schiele zu Dir, kann die hohe, mit anderen Tracks auferlegte Latte leider nicht erreichen. Vielseitigkeit hin oder her, man kann eben nicht alles haben. Was man jedoch haben kann, ist Melodie gepaart mit brachialer Härte gespielt von einer Band, die sich vor Szenegrößen nicht mehr verstecken braucht, wenn sie es denn je getan hat. Hätten sie sich etwas mehr Zeit gegeben, wäre das Ding möglicherweise noch besser geworden, aber die jungen Wilden, man kennt sie ja. Die Richtung ist jedenfalls klar: Nach oben. Oder auch nach hinten, was die Running Order anbelangt. Dunkel muss es sein. Und laut.
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