Herrje, immer wenn du denkst – jetzt! Jetzt müsste doch mal wieder ein Ausfall bei den Promos dabei sein… aber nein, auch HACAVITZ geben sich mit „Darkness Beyond“ nicht die Blöße. Eher das Gegenteil ist der Fall, die Mexikaner punkten zwar nicht mit Originalität, bewegen sich dafür aber galant in den engen Grenzen des Black Metal und haben das Wichtigste nicht vergessen – gute Songs!
Davon gibt es einige. Das Vorspiel „Livskit“ mit dem eindringlichen Hauptgang und das Titelstück „Darkness Beyond“ zum Beispiel, auch das mit den zwischenzeitlich etwas dissonant flirrenden Leads ausgestattete „De Human Negro Y Cenzia“ ist ein finsterer Hinhörer. Das tröstet sogar locker darüber hinweg, dass HACAVITZ ab und an in die Belanglosigkeit abdriften. Neben den songwriterischen Fähigkeiten sticht vor allem die Stimme von Antimo Buonnano heraus. Dessen kratzige Vocals ergehen sich nämlich nicht in standardisiertem Gekreische, sondern wirken bedeutend klarer und erinnern oft ein wenig an angeschwärzte Slugde- und Postcore-Bands – röcheln kann er natürlich trotzdem.
Davon abgesehen ist „Darkness Beyond“ ein typisches Genrealbum der besseren Güteklasse. Denn Eigenschaften wie die heraufbeschworene Finsternis erarbeiten HACAVITZ sich nicht mit dem Herunterbeten des kleinen Einmaleins des Black Metals, sondern gehen einen Schritt weiter, ohne dabei besonders experimentell zu sein. Der grummelnde Bass, die schrammelnden Gitarren, die geschickte und im Tempo sehr variable Rhythmusfraktion, sowie die selten, aber umso wirkungsvoller eingestreute Lead-Gitarre sorgen für ein abwechslungsreiches Album. „Darkness Beyond“ sorgt bei mir nicht für Begeisterungsstürme, doch eine gelegentliche Wiederkehr in die Anlage hat es sich allemal verdient.
Kommentare
Sag Deine Meinung!