Gyze - Black Bride

Review

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Was für Bands kommen einem in den Kopf, wenn man an die japanische Metal-Szene denkt? In letzter Zeit haben insbesondere BABYMETAL für viel Furore gesorgt, doch auch großartige Bands wie DIR EN GREY, X JAPAN oder die legendären SABBAT hat der ferne Osten über die Jahre ausgespuckt. Nun liegt uns eine weitere Platte aus Japan vor. GYZE wollen Freunden melodischen Todesbleis mit ihrem neuen Streich „Black Bride“ schmeicheln.

In der Review zum letzten Album „Fascinating Violence“ hat Kollege Johne den Stil der Band sinngemäß als hochmelodische Achterbahnfahrt beschrieben, in welcher es durchgehend in Hochgeschwindigkeit durch steile Kurven und rasante Loopings geht. So verhält es sich auch mit „Black Bride“. GYZE ziehen nur in Ausnahmefällen („Julius“, „Asuhenohikari“) die Handbremse an und geben sonst immerwährend auf die Zwölf. Seien es Songs wie „Honesty“, die mit ungebändigter Kraft, ausgereiften Melodien, treibendem Groove, überzeugendem Kreischgesang und gefühlvollem Klargesang im Mittel- und im Endpart daherkommen, oder Stücke wie „Satanic Loop“, welche derart brutal drauf los knüppeln, dass man als Hörer keine Wahl hat, außer den Nackenmotor anzuwerfen. Songs wie „Nanohana“ dagegen überraschen mit tollen Keyboardteppichen, die sich passend in den Sound der Band einfügen und der nächsten Raserei stilvoll den Weg ebnen.

Sprich – alles beim Alten. GYZE haben immer noch unzählbar viele, großartige Melodien in petto und können über weite Strecken überzeugen. Leider ist die Band sich auch treu geblieben, wenn es um ihre Macken geht. Als Kritik am Vorgänger galt, dass GYZE teilweise zu viele Melodien und herausstechende Momente auf einen Haufen packen. Das ist auch mein einziger, gravierender Minuspunkt an „Black Bride“. In manchen Momenten wirkt die Musik von GYZE dermaßen überladen, dass man als Hörer komplett den Faden verliert und ob der folgenden Konfusion nur noch einen Song weiterschalten kann.

Das ist schade, denn, wie gesagt, sind GYZE richtig gute Musiker, welche über die gesamte Albumlänge außerordentliche songwriterische Fähigkeiten beweisen. Für folgende Veröffentlichungen wünsche ich mir, dass die Band ihren guten Melodien mehr Zeit gibt, um ihre Wirkung zu entfalten. Dann sind auch mehr als sieben Punkte drin, denn Talent und ein riesiges Potential kann man den Japanern nicht absprechen.

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25.06.2015

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