Gyze - Asian Chaos

Review

GYZE haben sich in den letzten Jahren einen gewissen Bekanntheitsgrad erkämpft; durch diverse Festivalauftritte, die gemeinsame Tour mit BATTLE BEAST als auch den drei seit 2011 bisher erschienenen Alben sowie diverse EPs und Singles. Die Japaner haben sich erneut ins Zeug gelegt und präsentieren mit „Asian Chaos“ ihr viertes Studioalbum. Auf die Ohren gibt es eine Mischung aus Melodic Death Metal und Power Metal.

„Asian Chaos“ von GYZE – asiatisch chaotisch?

Offensichtlich haben GYZE keine Angst vor Keyboards als auch traditionellen japanischen Instrumenten, denn diese werden zuhauf auf „Asian Chaos“ eingesetzt. Dazu gesellen sich halsbrecherische High Speed Riffs und melodische Gitarrenläufe der Moderne sowie lange Solo-Parts. Was aber aus der Band etwas Besonderes in der großen Masse an Melodic Death Metal Kapellen macht, ist der fernöstliche Touch, das integrieren von traditioneller Musik in ihren massiven Metalsound. Das hört man gleich beim langen Intro „Far Eastern Land“, das mit Streichern und japanischen Instrumenten fernöstlich folkloristisch tönt und Stimmung aufbaut. Dann der epische Titelsong, welcher die Melodielinien des Intros übernimmt aber schnell an Tempo zunimmt, Growls und technisch versiertes Gitarrenspiel in Verbindung mit Folk Elementen und weiblichem Gesang, der leider beim Zusammensingen mit den Growls etwas untergeht. Klingt ein wenig wie eine Mischung aus ENSIFERUM und älteren CHILDREN OF BODOM, nur eben fernöstlich, wozu auch das erneute Aufgreifen des Themas vom Intro am Ende des Songs beiträgt. Starker Anfang! Das folgende „Eastern Spirit“ ist im Mid-Tempo angesiedelt, zunächst wieder stärker im Melodic Death Metal, aber auch wieder viel Folk sowie im Refrain mit tiefer, hallender Stimme als auch einem asiatischen Perkussionspart. „King Kamuy“ ist ein kurzes, zunächst von Klavier/Keyboard getragenes Interludium zum vorwärts preschenden „Dragon Calling“, das nun wirklich stark nach ENSIFERUM klingt. „Camellia“ tönt deutlich symphonischer, der Gesang ist Japanisch, musikalisch nicht allzu weit von WINTERSUN entfernt. Die beiden folgenden Songs „Japanese Elegy“ und „The Rising Dragon“ waren bereits auf der letztjährigen EP von GYZE erschienen. Hervorzuheben ist, dass „The Rising Dragon“ Gastgesang von Marc Hudson von DRAGONFORCE enthält. Mit „The White Territories“ folgt das schnellste Stück auf „Asian Chaos“, das wieder Melodic Death Metal mit Folk Elementen aber auch Thrash Metal mischt. „1945 Hiroshima“ ist dann düster gehalten und hat ebenfalls wieder einige thrashige Elemente. Es folgen noch „Asian Chaos (Far Eastern Mix)“ und die an DRAGONFORCE erinnernde Gitarrenraserei „Kakumei“. Alles in allem haben sich GYZE sehr positiv entwickelt. Der Anteil an Folk Elementen als auch Power/Speed Metal wurde weiter ausgebaut, das fernöstliche Profil und damit das Exotische und der eigene Charakter weiter geschärft. Das sorgt für angenehme Frische und Abwechslung in einem Genre, in dem der Wiedererkennungswert meist nicht allzu hoch ist. Nicht alles zündet, aber GYZE haben definitiv viel auf dem Kasten und sollten Fans der obengenannten Bands sicherlich gefallen.

19.07.2019

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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