Gwar - America Must Be Destroyed

Review

Galerie mit 26 Bildern: Gwar - Wacken Open Air 2022

Als GWAR Ende der Achtziger auf der Bildfläche auftauchten, war das Entsetzen (vor allem in Amerika) groß. Die Welt hatte KISS, ALICE COOPER, OZZY OSBOURNE und die MENTORS verkraftet und nun das. Sechs Typen in skurrilen Kostümen, die angeblich Außerirdische sind und einen Dreck auf ´political correctness’ geben.

Die Shows von GWAR sind ebenfalls fern von jeglichem Bürgertum. Es werden literweise Kunstblut, künstliches Sperma und künstlicher Eiter in die, zumeist aus Teenies bestehende, Menge gespritzt. Diese nimmt den kranken Humor und die Nonkonformität von GWAR dankend auf und feiert Alben wie “Hell-O“ und “Scumdogs Of The Universe“ gnadenlos ab. Mit “America Must Be Destroyed“ liegt nun das dritte Album der Band als remasteter Re-Release inklusive DVD vor.

Die Musik auf “America Must Be Destroyed“ bewegt sich wie auch schon auf den Vorgängern irgendwo zwischen Metal und Hardcore. Nummern wie der Opener “Ham On The Bone“ oder “Gor-Gor“ gehen gut ins Ohr und machen noch immer Spaß beim Hören. Dass GWAR Sinn für (kranken) Humor haben ist hinlänglich bekannt und wird durch Nummern der Marke “The Morality Squad“ auch noch mal schön dargelegt. Auch über den Tellerrand guckten die Aliens,…ähm…Amis und addierten zu ihrem Sound auch Genrefremde Elemente (was damals ja noch nicht alltäglich war). So hat “Have You Seen Me?“ beispielsweise jazzige Einflüsse und kommt sehr relaxt daher. Wohingegen bei “Poor Ole Tom“ dann wieder der kranke Humor der Band durchbricht.

Man mag zu GWAR stehen wie man will, aber “America Must Be Destroyed“ kann man sich auch heute noch gut (oder vielleicht sogar besser als damals) anhören. Von daher könnte man sagen, dass die Scheibe den ´test-of-time’ durchaus bestanden hat. Als Bonus dieses Re-Releases gibt es von Metal Blade Records eine DVD mit den beiden Videos “Phallus In Wonderland“ und “Tour De Scum“, beide Anfang/Mitte der Neunziger entstanden. Ersteres ist ein von der Band gedrehter Film, der mich irgendwie an “Meet The Feebles“ oder “Street Trash“ erinnert, gepaart mit Videos zu einigen Songs von “America Must Be Destroyed“. Ob man den Streifen allerdings mehr als einmal sehen muss, ist jedem selbst überlassen. Bei dem zweiten Video “Tour De Scum“ handelt es sich (der Name lässt es erahnen) um einen Live-Mitschnitt, der ebenso wie der Film neben der Musik der Band auch jede Menge künstliches Blut und Eingeweide beinhaltet. Die Songauswahl geht in Ordnung, wobei ich allerdings “Meat Sandwich“ vermisse. Ansonsten alles im grünen Bereich.

Metal Blade Records haben also erneut ein wunderbar fanfreundliches Package zusammen gestellt und dürften damit jeden Fan zufrieden stellen (zumal die Videos schon länger nicht mehr erhältlich sind). Fans und solche die es werden wollen sollten zugreifen.

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25.11.2009

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