Aufmerksamkeit wird man mit diesem Augenkrebs-verdächtigen Cover-Artwork garantiert erregen. Der hässliche Alptraum in pink, lila und blassblau lässt einen unweigerlich erschaudern. So ungefähr muss es wohl aussehen, wenn die Armee von Gayland in den Krieg für gleichgeschlechtliche Liebe und Gratis-Prosecco für alle zieht…
Hinter dieser Fassade versteckt sich ausgerechnet ein dreckiges Rotzrock-Album. Dies könnte der verschollene Bastard-Sohn von HAWKWIND und MOTÖRHEAD sein. Kein Wunder also, dass Bassist Alan Davey lange Zeit bei HAWKWIND aktiv war, während Gitarrist Nigel Potter immerhin eine Zeitlang mit MOTÖRHEAD zusammenspielte. Erdiger Rock’n’Roll-Sound ist hier also angesagt. Und der macht durchaus Spaß.
Die militaristisch angehauchten Texte zählen nicht unbedingt zur literarischen Spitze der Dichtkunst und lassen jeglichen Tiefgang vermissen. Hier geht es aber ohnehin nur um eingängige Gitarrenriffs und größtmögliche Party-Tauglichkeit. Dabei tritt die technische Brillianz deutlich in den Hintergrund und auch die Soundabmischung ist reichlich matschig geraten. Songs wie dem großartigen „Cyanide“ oder dem flotten Auf-die-Fresse-Opener „Night Song“ schadet das aber in keinster Weise.
Insgesamt fehlt es der Platte etwas an Abwechslung. Nach mehreren Durchgängen beginnt der gleichförmige Sound zu nerven. Sowohl stimmlich als auch kompositorisch reicht das nicht an die Standards heran, die Lemmy mit MOTÖRHEAD gesetzt hat. Das Material kommt letztlich genau die dreißig Jahre zu spät, die GUNSLINGER von der Bandgründung und dem Schreiben der ersten Songs bis zur nun erfolgten Veröffentlichung ihres Debütalbums gebraucht haben. Für das Cover-Artwork und die Soundabmischung gibt es zudem Abzüge in der B-Note.
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