Guns Of Moropolis - In Dynamite We Trust

Review

Galerie mit 1 Bildern: Guns Of Moropolis - With Full Force 2012

Hachja, selten so einen herrlich skurril-debilen Schwachsinn gelesen wie auf dem Beipackzettel der neuen GUNS OF MOROPOLIS-Scheibe. Wer bereits die fiktive Band-Historie auf ihrer Homepage kennt, dürfte da nicht sonderlich überrascht sein, das Trio von der Ostalb hatte eben schon immer seinen eigenen, ganz speziellen Humor. Dieser ruft bei mir persönlich zwar öfters Stirnrunzeln als Grinsen hervor, hebt die Truppe aber effektiv von der Masse ab und macht sie vom ersten Moment an absolut sympathisch.

Musikalisch sind die GUNS OF MOROPOLIS so etwas wie die schwäbische Antwort auf VOLBEAT. Dass die Jungs aber nicht einfach nur zur quasi-Coverband der dänischen Vorbilder werden, verleiht „In Dynamite We Trust“ seinen ganz eigenen Charme. Rockabilly-Sounds und traditionelle Rock’n’Roll-Standards werden mit traditionellem Heavy-Metal vermischt und zu einer überraschend gut funktionierenden Melange vermengt. Wer hier also in „Chuck Saves“ zum Weltenretter ausgerufen wird, dessen Familienname lautet konsequenterweise nicht „Norris“, sondern „Berry“.

Die Liedtexte bleiben überwiegens kryptisch und viel zu durchgeknallt, um allgemein verstanden zu werden. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn wie hier mit Worten herum jongliert wird, macht auch Spaß, wenn man den tieferen Sinn dahinter nicht versteht – falls es überhaupt einen gibt. Trotz der englischen Sprache blitzt hier gelegentlich etwas vom Genie (oder Wahnsinn?) und der Experimentierfreude der APOKALYPTISCHEN REITER durch. Da passt auch die Extraportion Pathos gut ins Bild, mit der man das Ganze gelegentlich (besonders deutlich in der abschließenden Piano-Ballade „GOM“) würzt, ohne sich dabei aber selbst wirklich ernst zu nehmen.

Die Songs sind sauber arrangiert, zünden schnell und machen dennoch immer wieder jede Menge Spaß. Vielleicht liegt es daran, dass bislang kaum eine andere Band eine ähnliche musikalische Marschrichtung eingeschlagen haben, aber neben VOLBEAT ist definitiv noch genügend Platz für eine im besten Sinne durchgeknallte Truppe wie die GUNS OF MOROPOLIS. Mit dem hier vorhandenen Kreativpotential sollte sich das Trio auf dem Markt eigentlich auch dauerhaft durchsetzen können. Bleibt abzuwarten, ob das Business in diesem Falle ausnahmsweise einmal gerecht sein sollte…

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20.04.2011

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