Gun Barrel - Brace For Impact

Review

GUN BARREL gehören zu jenen Bands, die nie den ganz großen Durchbruch geschafft haben. Dennoch haben sie sich nicht entmutigen lassen und in den vergangenen Jahren immer wieder gute Arbeit geleistet. Jetzt haben sie mit “Brace For Impact“ bereits ihr fünftes Studioalbum am Start.

Auf ihm präsentieren die Kölner weiterhin ihren unverwechselbaren Sound, der ihnen in der Vergangenheit immerhin zu bundesweiter Bekanntheit verholfen hat. Dieser liegt irgendwo in der Mitte zwischen Hard Rock, Heavy Metal und Power Metal. Vor allem in den eher melodischen Up-Tempo Nummern schimmert ein Hauch der Hamburger Schule um HELLOWEEN und GAMMA RAY hervor. Generell konzentriert sich die Band aber auf direktere Klänge. Vor allem britische Bands wie SAXON scheinen Pate für die eingängigen Rhythmen und unverfälschten Riffs gestanden zu haben. Aber auch typisch deutsche Mid-Tempo Stampfer in der Tradition von ACCEPT und SINNER sind immer wieder auf den Veröffentlichungen der Domstädter zu hören.

Neues Aushängeschild der Combo ist Sänger Patrick Sühl, der diesem ganzen Klanggemisch mit seiner rotzigen Stimme noch einmal einen ordentlichen Drall in Richtung Hard Rock gibt. Gerade seine Vokalarbeit in den Refrains erinnert in ihrer Melodiösität und dem nicht von der Hand zu weisenden Singalong-Charakter an Vince Neil (MÖTLEY CRÜE) oder Steven Tyler (AEROSMITH). Auch beim Songwriting scheint sich das Quartett an den guten alten Tagen orientiert zu haben. Denn wie in den 80ern sind die Nummern zwar keine technisch ausgereiften Meisterwerke, aber dafür eingängige Hymnen, die im Ohr hängen bleiben und mit reichlich Attitüde nach vorne weg rocken.

Mit diesem einfachen aber effektiven Stil haben es GUN BARREL einmal mehr geschafft, ein eingängiges und partytaugliches Album abzuliefern. Am Ende bleibt eigentlich nur noch die Frage offen, wo die Songs von “Brace For Impact“ am besten rüber kommen: Live, bei einem kühlen Bier mit den Kumpels oder wenn man mit voll aufgedrehter Anlage durch die Innenstadt cruist.

10.03.2012
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