Guideline - Traveler On Midway

Review

Als geradezu programmatisch lässt sich die Gangart der Oberösterreicher GUIDELINE bezeichnen, denn ihr Stil liegt quasi auf „halber Strecke“ zwischen erdigem Stoner Rock und herzhaft intoniertem Grunge. Dass es sich bei dieser Band aber nicht nur um große Talente handelt, sondern scheinbar auch um überaus ambitionierte und emsige Zeitgenossen, ist darin manifestiert, dass die Burschen, die aus Wels stammen und sich im Jahr 2007 zusammengetan haben, zunächst immens bemüht waren, sich in der hiesigen Szene durch unzählige Gigs – scheinbar an jeder Steckdose – einen Namen zu machen.

Mit Erfolg, denn nach einer selbstbetitelten EP und weiteren Gigs hatte die Formation sogar die Ehre auf zwei US-Samplern („Riot On Sunset Vol. 15“ bzw. „Rock 4 Life Vol. 9“) verewigt zu werden, was wohl nicht viele hiesige Truppen von sich behaupten können. Dadurch weiter motiviert und bestärkt, scheuten die Burschen weder Kosten noch Mühen um sich für ihr Debüt von den Herren Christoph Beyerlein und Christoph Binder im Nürnberger „Separate Sound Studio“ einen amtlichen Sound verpassen zu lassen.

Diese Investition hat sich fraglos gelohnt, denn das Duo, das unter anderem auch schon für THE BULLET MONKS die Regler betätigte, hat den furztrockenen Kompositionen mehr als nur einen Hauch von internationalem Flair verabreichen können. Und zwar dermaßen imposant, dass man mitunter meint Oberösterreich würde sowohl an die Wüste, aber auch an den Raum Seattle grenzen.

Die rockigen Tracks kommen wohl nicht zuletzt dadurch mit immenser Authentizität aus den Boxen und wissen durchaus auch Popo zu treten, während sich GUIDELINE in den gefühlvoll dargebotenen Momenten von jeglichem Kitsch, aber auch etwaigem „Geheule“ fernzuhalten wissen. Mit ein Grund für die Natürlichkeit der Tracks scheint auch der Umstand zu sein, dass „Traveler On Midway“ live im Studio eingetütet worden ist, wodurch speziell die Rauheit der Kompositionen noch einen Zacken besser zur Geltung gebracht werden konnte.

Locker und lässig ackern sich die vier Jungs durch ihr Programm, dabei aber offenbar immerzu bedacht auf homogene Erscheinung und kollektives Gelingen. Dennoch gilt es in erster Linie den überaus emotionsgeladenen Gesang von Kurtulus Cabuk hervorzuheben. Dieser Kerl scheint jede Zeile seiner Texte förmlich zu leben und versteht es seine Lyrics wahrlich zu zelebrieren.

Mit „Traveler On Midway“ lassen uns die Burschen auf eindrucksvolle Weise wissen, dass es keinerlei Trendanbiederungen bedarf um mit ergreifenden Rocksounds Beachtung zu finden. Wozu auch, ehrliche, handgemachte und zu 100% authentische Rockmusik weiß schlicht und ergreifend immer zu funktionieren und exakt diese wird uns von GUIDELINE auf imposante Weise auch dargeboten.

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27.10.2010

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