Gruesome - Dimensions Of Horror EP

Review

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Matt Harvey kann seine Füße einfach nicht still halten: GRUESOME legen ein Jahr nach ihrem Debüt mit der EP „Dimensions Of Horror“ nach und liefern nicht weniger als eine hervorragende Ergänzung zum ohnehin schon hochklassigen Album ab. Die sechs Songs der EP stehen „Savage Land“ in puncto DEATH-Huldigung in nichts nach, die vom Cover-Design von Ed Repka (u. a. DEATH, ATHEIST, MASSACRE) bis hin zum an „Scream Bloody Gore“ gemahnenden Songwriting reicht. Da macht natürlich auch die Produktion mit, welche die Songs klingen lässt, als kämen sie frisch aus den Achtzigern, auch wenn der Klang natürlich sehr differenziert ist.

Die Musik ist geprägt von den tief sägenden Gitarren, den bollernden Drums und dem herrlich fiesen aber jederzeit verständlichen Geröchel von Matt Harvey. GRUESOME schaffen es auf „Dimensions Of Horror“, den Klassikern des Death Metal liebevoll Tribut zu zollen, ohne dass die Musik dabei zu Selbstzweck verkommt. Die Songs haben allesamt einen wunderbar natürlichen Flow, nichts wirkt gekünstelt, Tempowechsel, Riffs und Gesang ergeben immer Sinn. „Dimensions Of Horror“ speist sich also nicht aus den Referenzen, sondern arbeitet mit ihnen. Routiniert? Ein bisschen vielleicht, aber dennoch locker genug, um nicht platt zu klingen.

Langweilig wird es auf „Dimensions Of Horror“ zum Glück nicht, was nicht zuletzt am wirklich guten, dynamischen Songwriting liegt. Allein schon wie der Opener „Forces Of Death“ beim Hörer ohne Umschweife die Tür eintritt, breitbeinig hineinmaschiert kommt, nur um sich dann in einen Uptempo-Kracher zu verwandeln, der eben mal alles zerknüppelt, ist schon bemerkenswert. Durch regelmäßige Tempo- und Harmoniewechsel sowie krumme Breaks hier und da („Raped By Darkness“) bleibt die Musik von GRUESOME stets frisch und interessant.

Hinzu kommen natürlich die ohnehin schon omnipräsenten Verweise in Richtung Vergangenheit und die Tatsache, dass GRUESOME sich nicht in unnötig in die Länge gezogenen Songbollwerken verlieren geschweige denn irgendeine Art von Progressivität erzwingen wollen, sondern schnell und direkt zur Sache kommen. Gebt euch nur mal die Zweieinhalb-Minuten-Monster „Amputation“ und „Seven Doors“. Diese Songs bringen die Stärken von „Dimensions Of Horror“ auf den Punkt: Prägnanz, Dynamik, Kompromisslosigkeit.

Überraschungen gibt es natürlich wenige – abgesehen vom bereits erwähnten, überragenden Songwriting. „Dimensions Of Horror“ ist in seiner Essenz eben eine wunderbare, kurzweilige Ergänzung zum Album – und ein möglicher Vorbote für ein kommendes, zweites Studioalbum. Auf jeden Fall beweist Matt Harvey, dass er mit GRUESOME noch lange nicht fertig ist. Und wer die Band noch nicht kennt, hat aus gegebenem Anlass nun die Gelegenheit, das nachzuholen.

19.05.2016

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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