Groza - Nadir

Review

Mit „Nadir“ veröffentlichen GROZA ihr drittes Studioalbum seit der Bandgründung 2016. Erstmals landet die Band auf Platz 1 unseres Soundchecks. Ihre dortige Position haben GROZA mit jedem Album verbessert. Für das 2018er Debüt „Unified In Void“ gab es Platz 9; für das 2021er „The Redemptive End“ Platz 6. Nicht nur auf Platte, sondern auch live beweisen sich GROZA als produktiv. Für ihre Tour mit ELLENDE stehen sie in den Startlöchern. Auch mit HARAKIRI FOR THE SKY waren sie bereits zu sehen und bauen die Kameradschaft auf „Nadir“ mit einer Kollaboration weiter aus. Auf dem als Single veröffentlichten Track „Daffodils“ sind Sänger J.J. und Gitarrist M.S. zu hören. Darüber und über weitere Themen spricht Fronter P.G. in unserem Interview.

GROZA konsolidieren ihre Stärken

Um die üblichen Vergleiche mit MGŁA und UADA gleich zu Beginn abzufrühstücken: Nein, GROZA haben ihren Sound auf „Nadir“ nicht grundlegend verändert. Somit ist absehbar, dass die Diskussionen in den Kommentarspalten der anderen Alben auch hier aufkommen werden. Dabei stellt sich die Frage, wie sinnvoll es ist, eine Band relativ zu einer (oder mehreren) anderen zu betrachten. Wir lassen das an dieser Stelle einfach mal bleiben.

GROZA starten mit einem sich schrittweise aufbauenden Intro, das fließend in den ersten Track „Asbest“ übergeht. Ähnlich begann auch der Vorgänger „The Redemptive End“, und in beiden Fällen erweist sich der Einstieg als überaus geglückt. Wie der Titel „Asbest“ vermuten lässt, handelt es sich um einen deutschsprachigen Song. Atmosphärische Parts mit postigen Anleihen und klassisch schwärzere Passagen ergänzen sich wunderbar und vor allem die vielschichtige Instrumentierung mit komplementären Melodien gegen Ende überzeugt. Diese Kniffe hat die Band schon zuvor eingesetzt und hebt sie hier auf ein neues Niveau.

„Nadir“ überzeugt durchgängig

Die eingesetzten Stilmittel bleiben im weiteren Verlauf des Albums zugegebenermaßen die gleichen. Stärker unterscheiden sich die Songs in ihrem Flow und den transportierten Stimmungen und Emotionen. Wo im von HARAKIRI FOR THE SKY unterstützten „Daffodils“ die Melancholie überwiegt, herrschen bei „Equal. Silent. Cold.“ eine gewisse Aggression, Verzweiflung und ein Gefühl von Katharsis am Ende vor. Letzteres Stück entpuppt sich schnell als das stärkste auf „Nadir“. Schwache Tracks sind dagegen nicht zu verzeichnen. Einzig „Dysthymian Dreams“ büßt aufgrund des längeren Einspielers an gesprochenem Text an Momentum ein und reißt deshalb weniger mit. Jammern auf hohem Niveau, denn „Nadir“ ist ein sehr starkes Album geworden.

14.09.2024

headbanging herbivore with a camera

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