Früher war mehr Death Metal, mehr Elektronik, heute halten sich die Norweger von GROUND ZERO SYSTEM vornehm zurück, wenn es um die eigene Schubladisierung geht. Waren die ersten Lebenszeichen vor fünf Jahren noch sehr Synthetiklastig, hat sich das Spektrum auf dem zweiten Album deutlich verschoben. Hier und da hört man zwar noch Death Metal Einflüsse, doch insgesamt bestimmen Thrashriffs die Langrille, während die Nähe zum Industrial weiter offensiv gepflegt wird.
Insgesamt durchzieht die Songs ein leichter Hauch von Metalcore, was auch am auf die Dauer etwas eintönigen Shoutgesang liegt, vor allem aber haben sie eins: Groove. GROUND ZERO SYSTEM bollern mit brachialem Midtempo alles von der Fahrbahn. Richtig gut machen sie das z. B. bei „Blackout Revolution“, der zwar kein echter Hit ist, aber dessen Riffs sich genüßlich aus den Lautsprechern heraus in den Hörer bohren. Ebenso überzeugend ist „Seven Bullet Synergy“, ein wirklich abgerundeter Kracher, mit dem die Norweger zur Hochform auflaufen. Ansonsten kämpft auf diesem Album leider die Kraft mit relativer Spannungslosigkeit. GROUND ZERO SYSTEM wissen ihre Klanggewalt gut einzusetzen, aber unterm Strich passiert auf Albumlänge nicht viel, was Schlagzeilen verursachen könnte. Potential ist vorhanden, aber die Band bleibt unter ihren Möglichkeiten.
Interessantes Nebendetail: Am Bass spielt Peter Nordin, der bis 1995 bei MESHUGGAH die Saiten gezupft hat. Das hört man hier zwar nicht heraus, aber es kann ja nicht schaden, mit einem erfahreneren Musiker zusammenzuarbeiten.
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