Nach zwei Demos und acht Jahren Bandgeschichte legen GROUND INCH mit „Dragging Half A Million Tons“ ihr Debütalbum vor. Lange hat es gedauert und so richtig überzeugt bin ich von den Frankfurtern auch nach ihrem ersten Album nicht.
Das liegt hauptsächlich daran, dass die Hälfte des enthaltenen Song-Materials auch hätte wegfallen können, ohne dass ich es auch nur bemerkt hätte. In den angesprochenen Stücken agiert die Band fast kraftlos und stößt mit unnötig in die Länge gezogenen, langweiligen Riffs dem Hörer bitter auf. Auch das eher gemächliche Tempo in denen dieser Haufen Spannungslosigkeit vorgetragen wird, ist nicht aufmerksamkeitsfördernd. Also lieber die einschläfernde Soße an musikalischen Aneinanderreihungen, die sich Lieder nennen, beiseite schieben, leider muss man immer wieder die Skip-Taste suchen, um zu den starken Songs der Platte zu kommen.
Diese bieten dann aber auch Kontrastprogramm deluxe. Schon der Opener „On My Command“ ist hier zu nennen, der mit einem angenehmen Rhythmus zum Fußwippen zwingt, genauso die aggressivere Ausrichtung der Gitarren, sowie ein einprägsamer Refrain beweisen die Frankfurter habens drauf. Dann kommt man leider erstmal zum Nichts. Bis mit „Choke On Your Lies“ mein Albumfavorit aus den Boxen kommt. Sofort war ich von diesem gefühlvollen, tragenden Riff gefesselt und auch Sänger Ali Sadaat lässt hier mit seiner angenehmen Rock-Röhre freien Lauf. Danach heißt es erstmal wieder die Skip-Taste bedienen um zu „The Blackest Hour“ zu kommen, welcher diesem durchwachsenden Album noch mal einen kraftvollen Abgang bietet.
Ehrlich gesagt, geht mir die Skip-Taste nach diesem Debütalbum echt auf die Eier, oder ich ihr!? Keine Ahnung, aber GROUND INCH hätten es mit einer weiteren drei-Song-Demo geschafft, mich von den Socken zu hauen, doch dank zu vieler Lückenfüller verdirbt es mir echt die Freude. Jungs, bitte konzentriert euch auf die Stärken, die ihr zweifelsohne habt und verschwendet die kostbare Zeit des Hörers nicht mit lahmarschigen Songs der Marke „I Sail Along“ oder anderen, das braucht keiner. Lieber mehr von den drei oben erwähnten. So nu ist gut hier, reinhören schadet aber bekanntlich nie!
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