Ground Inch - Come Get Some

Sollte Frankfurt und die dazugehörige Rhein-Main-Gegend ihren alten Ruf als hoffnungsvolle Talentschmiede etwa wieder ein wenig auffrischen? In letzter Zeit passiert es nämlich häufiger, dass einem Demos von hessischen Nachwuchscombos ins Haus flattern, von denen einige sogar etwas taugen. Mal schauen, was die zweite Eigenproduktion aus dem Hause GROUND INCH, die auf den griffigen Namen „Come Get Some“ hört, so zu bieten hat. Laut Bandinfo halten es die fünf Mainmetropolen-Bewohner für unnötig, ihre Musik zu kategorisieren. Da dies aber nun mal Job eines Rezensenten ist, hier die Einordnung dieser fünf Songs in ihren musikalischen Kontext: GROUND INCH vereinen Einflüsse aus dem Rock-, Metal- und Hardcore-Bereich, was auf der Instrumentalseite meist klingt wie ein Projekt, geformt aus Mitgliedern von MACHINE HEAD und CORROSION OF CONFORMITY. Das gesangliche Spektrum von Ali Sadaat ist etwas bunter und reicht von HC-Shouting über Anselmo-artige Ausbrüche bis hin zu einer gefühlvollen Melo-Rock-Röhre a la 3 DOORS DOWN. Innerhalb der Tracks, die mit einer einigermaßen ordentlichen Produktion ausgestattet sind, bemüht man sich, stets abwechslungsreich zu agieren. So liegt der flotte Opener „Attention Deficit“ ungefähr in der Mitte der aufgefahrenen Härteskala und verbindet Aggression mit Melodie, während die Enden selbiger von „Black Universe“ (chillig-rockiger 3 DOORS DOWN meets GODHEAD-Verschnitt) und „Shallow Goddamn Existence“ (fieser Thrash-Knüppel mit modernen Einsprengseln) besetzt werden. Alles in allem ist es ganz ordentlich, was GROUND INCH auf ihrem zweiten Demo abliefern, aber der letzte Schliff, das gewisse Etwas, die Würze, die ultimative Zutat, die „Come Get Some“ aus der schnell konsumierten und noch schneller vergessenen Fast-Food- in die nachhaltig Eindruck hinterlassende Gourmet-Klasse hievt, geht diesem Frankfurter Quintett noch ab. Mal schauen, was die Zukunft bringt.