Nachdem die Start-EP der Iren im vergangenen Jahr noch in Eigenregie erschien, zeichnet nun Hammerheart Records nochmals für die Veröffentlichung der Platte verantwortlich. Warum sich das durchaus renommierte Label ausgerechnet GROT annimmt und weshalb sie der Band nicht gesagt haben, dass Albumtitel und Artwork in Kombinationswirkung alles andere als ansprechend daherkommen, bleibt zunächst rätselhaft. Doch zumindest die erste der beiden Fragen könnte sich dadurch erklären, dass hier durchweg Prominenz am Werk ist. Schließlich besteht die Truppe aus Kevin Talley (u.a. SIX FEET UNDER) hinter der Schießbude, John Roche (GAMA BOMB) an den Saiten und Eoin Broughal (WARPATH). Doch dass aus Allstar-Reservaten nicht immer Diamanten entspringen hat sich bereits oft genug bewiesen.
GROT sind im Grunde ein weiteres Beispiel dafür, denn der flinke Deathgrind unter den Fittichen von Talley, der ohnehin auf jedes Fell zu trommeln scheint, bietet weder besonders ungewöhnliche noch ungemein überzeugende Kost. In knapp 15 Minuten sorgt die Band dafür, mit möglichst hoher Geschwindigkeit das zu sagen, was sie eben zu sagen hat – und das ist nicht viel. Der Fokus liegt dabei eindeutig auf den tatsächlich sehr präzise heruntergewuchteten Drums, die mit viel Abwechslung und produktionstechnischer Umrahmung den Kern auf “I Have No Mouth And I Must Scream“ bilden. Das ist auch der einzige Argumentationspunkt, warum man sich das Trio vielleicht mal testweise geben sollte und weshalb die Scheibe qualitativ doch knapp über dem müden Durchschnitt liegt.
Im Übrigen hat das Ganze mit SIX FEET UNDER und Konsorten musikalisch rein gar nichts zu tun, sondern orientiert sich eher an kurzweiligem Geprügel wie NAPALM DEATH, von denen mit “Unchallenged Hate“ auch ein Cover vorhanden ist, oder MISERY INDEX. Doch leider wirken GROT längst nicht so kurzweilig und zocken ihr Programm unspektakulär und emotionsfrei herunter. Über die gesamte Spielzeit kommt zu keiner Zeit der Eindruck auf, die Band lasse hier ihre eigenen Gefühle und Emotionen spielen. Stattdessen herrscht technische Glätte und sterile Seelenlosigkeit. Wem das hingegen ausreicht, der bekommt mit “I Have No Mouth And I Must Scream“ ein sauberes Musterwerk aufgetischt.
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