Groovenom - Wir Müssen Reden

Review

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Bei diesem Bandnamen muss wohl jeder Metaler unweigerlich an Conrad Lant und seine Mannen denken. Allerdings haben GROOVENOM mit dieser Band so rein gar nichts gemeinsam. Man sieht sich selbst als Melodic-Metalcore-Band. Mit „Wir Müssen Reden“ veröffentlichen die Herren ihr drittes Album, das komplett neue Wege beschreiten soll. Das Debüt „Pink Lion“ erntete eher geteilte Reaktionen in der Fachpresse. Ob es sich mit Album Nummer Drei ändern wird?

Bereit zum zweiten Anlauf – GROOVENOM

Keyboardklänge und schwere Gitarrenklänge bilden die Basis zum ersten Track. „Alter Freund“ verfügt zwar über eine gehörige Portion Weltschmerz, kommt allerdings ziemlich belanglos daher. Ein Song, der vor sich hinplätschert, dabei aber einfach nicht zum Punkt kommen will. „Medizin“ wirkt dagegen schon deutlich aggressiver und brutaler. Mit einer typischen Metalcore-Attitüde ausgestattet und Klargesang wirkt dieser Track aber eher wohl kalkuliert. Sicher werden sich einige Jünger finden, die hier auf ihren Spaß kommen.

Für Freunde des Genres gibt es hingegen bessere Alternativen. Auch hier bleibt den Musikern ein Treffer leider versagt. Textlich bewegt man sich ebenfalls eher im Mittelfeld, etwas zu viel Herzschmerz für den geneigten Kuttenträger. Mit „Unter Deiner Haut“ kommt endlich mal ein amtlicher Titel daher. Hier stimmt die aggressive Grundstimmung und auch die Vocals kommen deutlich besser rüber, als bei den Vorgängern. Der Refrain verfügt über Mitsingpotenzial und dürfte sich innerhalb kurzer Zeit zu einem Fanliebling mausern.

Leider folgt im Anschluss „Grau“, ein Track, der mit einem belanglosen elektronischen Intro daherkommt und auch den gesamten Song wie ein roter Faden durchzieht. Der Gesang wirkt etwas zu dünn, um wahrgenommen zu werden. Schade, hier wäre mehr drin gewesen. Die Double-Bass bei „Faust“ sind ein echtes Highlight auf dieser CD. Der Song verflacht aber zusehends und schafft es nicht die Energie ins heimische Wohnzimmer zu transferieren.

„Du Und Ich“ bedient die typischen Klischees eines gefühlvollen Gothic-Tracks. Gut gemeint, allerdings ist die Umsetzung nicht wirklich gelungen. Anleihen an 90er-Jahre Techno und ein Text, der unbedingt provozieren will, sind die Merkmale von „Nimm Mich“. Nicht wirklich kreativ und nach dem zweiten Hördurchlauf eher langweilig als schockierend. Die Gesellschaft und insbesondere die Digitalisierung der Kommunikation steht im Kreuzfeuer des Titeltracks. „Wir Müssen Reden“ ist einer der wenigen Beiträge, die noch hörbar für Freunde der härteren Musik sind. Kein Glanzpunkt, aber auch kein Ausfall.

Geplante Provokation – Wir müssen reden

Fazit: Auch im dritten Anlauf schaffen es die Musiker von GROOVENOM nicht, ihrem eigenen Anspruch gerecht zu werden. Die Provokationen wirken gekünstelt, als Zuhörer hat man irgendwie das Gefühl es mit einer Band zu tun zu haben, die versucht die Trademarks anderer Musiker zusammenzufügen. „Wir Müssen Reden“ kann, bis auf sehr wenige Ausnahmen, nicht überzeugen.

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15.04.2019

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