Groovenics - Groovenics

Review

Ein wahnsinnig innovativer Bandname, der Assoziationen an die sinnlos komplizierte Namenssuche für die Waldorfschulband in der 9.Klasse zulässt, bevor dann unter Ausstiegsdrohungen schließlich die Entscheidung für das gute alte Griffel-in-den-Duden-Verfahren fiel – Gut, genug der Lästerei. Nur leider lässt diese Knappheit an Revolution in diesem Falle auch Rückschlüsse auf die Musik ziehen. Alles in allem ist das Debüt der sechs Bilderbuch-Amerikaner eine runde Geschichte, alles drin und dran – nur die Zutat „Individualität“ hat man fatalerweise ausgespart. So wird auch hier, wie auf etlichen anderen (gerade auch amerikanischen) Outputs zärtlich gesäuselt, wie von Sinnen die Kehle geschunden, ein paar wacklige und uninteressante Halbmelodien gestemmt und natürlich hier und da die Zunge blutig gerappt. Die Produktion ist erwartungsgemäß überfett und technisiert, aber ebenfalls irgendwie identitätslos und bekannt, schematisch. Vielleicht soll ja diese Armut an Eigenart durch das gewollt exzentrische Auftreten von Sänger K*rl kompensiert werden und die Band irgendwie geheimnisumwoben wirken lassen – das klappt aber nur mäßig, da das Produkt schließlich die Musik ist und nicht die Interpreten – oder doch nicht? Einen robusten und beeindruckend dynamischen Stimmumfang jedenfalls kann sich der werte Vokalist schon auf die Fahnen schreiben, der allerdings jene zahllosen Verzerrer und Effektbelegungen niemals nötig hätte. Weniger wäre wohl auch hier mehr. Das Reinhören sei nur den New Metal-Empfänglichen empfohlen, diese jedoch dürften dem Album gerade nach ein paar Durchläufen doch ein paar Stärken abgewinnen – also Zeit nehmen und Adrenalin oder Rem-Schlaf entgegenblicken.

20.09.2001

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