Wirklich lange gibt es GRIND INC. noch nicht. Trotzdem – oder gerade deshalb – gibt es viel zu tun. Die Band aus dem Dunstkreis von HATE FACTOR und NIGHT IN GALES legt ein ganz ordentliches Tempo vor: 2004 das Demo, 2005 der Erstling „Executed“ und jetzt bereits das Nachfolgewerk „Inhale The Violence“. Und dabei ist der Titel eindeutig als Aufforderung zu verstehen, denn GRIND INC. haben reichlich Frischluft inhaliert und atmen die nackte Gewalt aus.
„Inhale The Violence“ ist schnell, brutal, technisch auf der Höhe und dank seines Abwechslungsreichtums sehr kurzweilig. Beim Riffing lehnt man sich gern an DYING FETUS’sche Eingängigkeit an. Besonders beim abwechslungsreichen Spiel mit Blasts und Grooves scheinen die Kollegen aus Maryland Pate gestanden zu haben. Diesen Dreh haben die Krefelder dann auch so gut raus, dass nicht einmal großartig ins Gewicht fällt, dass „Inhale The Violence“ ohne nennenswerte Soli auskommt. Einzige Ausnahme: „Peace By Pieces“, das mit wirklich hörenswerten Alleingängen anreißt, was hier noch möglich wäre. Und so wie es sich anhört, dürfte das noch einiges sein!
Das Rad erfindet man mit dem Album logischerweise nicht neu. Dazu geht es gerade im brutalen Death Metal zu konservativ zu. Im sonst schwer von gesichtslosem Einheitsgeprügel mit Belanglosigkeit gestraften Death Metal Underground sind GRIND INC. aber eine mehr als willkommene Ausnahmeerscheinung, die die gängigen Schemata fett in Szene zu setzen weiß und nebenbei zeigt, dass das trotzdem kein Hexenwerk ist. Trotz fünf Mann Stärke kommt man mit nur einer Gitarre aus, führt dafür aber mit Chris und Tom gleich zwei Shouter ins Feld, was dem Druck der Platte sehr zugute kommt. Den hat der Rundling zu einem nicht zu vernachlässigenden Teil allerdings auch der fetten Produktion zu verdanken, die schön differenziert und mit ordentlich Schmackes um die Ecke kommt. Wenn man in Zukunft noch ein paar schicke Soli mit einbaut, dürfte uns mit der nächsten GRIND INC. ein ganz schöner Brocken ins Haus stehen. Bis dahin ist aber auch „Inhale The Violence“ gut angelegtes Geld.
Allgeimein sagt das Review eigentlich schon alles aus. Es ist durchaus keine neuerfindung aber trotzdem solide runtergespielt.
Nur was soll das andauernd mit den Soli? So präsent und wichtig sind die 4-5 sekunden soli im Death Metal dann doch nicht 😀