Grind Inc. - Executed

Review

Die Erfinder des Reißbretts und der Blaupause wären heute gemachte Männer, hätten sie sich damals ihre vor allem für die Metalszene bahnbrechenden Erfindungen patentieren lassen. Die Krefelder von GRIND INC. hätten zumindest ein paar Scheinchen an diese beiden Schlauköppe abdrücken müssen, denn komplett eigenständig ist es nicht, was sie auf ihrem Debüt „Executed“ bieten. Aber das darf man bei einem solch programmatischen Bandnamen sowieso nicht erwarten.
Getreu seinem Motto reiht sich hier munter Brachial-Grind-Gemetzel an Brutalo-Death-Massaker, dass es Genrefreunden warm ums Herz werden dürfte. Es ist für jeden Fan jeglicher Todesblei-Coleur etwas dabei: fiesestes Guttoralgurgelgrunzen samt Hyperblast, technische Break-Kabinettstückchen, groovige Gitarrenwalzen, Ansätze von Melodien und ab und zu sogar modernes Stakkato oder Thrash-Eruptionen, wie man sie von DEW-SCENTED her kennt. Technisch alles vom Allerfeinsten. Das sollte bei einem Quintett, in dem Musiker von deutschen Undergroundspeerspitzen wie NIGHT IN GALES, HATE FACTOR oder CORONATION aktiv sind, aber selbstverständlich sein, zumal die gewalttätige Produktion keinen Stein auf dem anderen lässt.
Was eher negativ aufstößt, ist die Tatsache, dass „Executed“ zwar handelt, wie es der Titel vorschreibt, aber dabei teilweise zu Werke geht wie ein Henker, der aus beruflichen Gründen täglich Köpfe rollen lässt. Er muss es einfach tun, sonst ist er seinen Job los. Es fehlt mancherorts an Frische, an spürbarer Begeisterung, die Routine schleicht sich ein und der Funke, der den mit Überresten übersäten Boden zur finalen Feuerbestattung hätte in Brand setzen sollen, verpufft, bevor überhaupt die kein Entrinnen ermöglichenden Flammen hätten auflodern können.
Somit kann man sich von „Executed“ gerne mal kurzzeitig hinrichten lassen. Für ein Schlachtfest nach Maß ohne einen einzigen Überlebenden stellt diese Platte jedoch lediglich den Prolog, quasi die Messerwetz- und Beilschärf-Phase, dar. Die Hauptgedärmevernichtung bleibt (noch) anderen wie CANNIBAL CORPSE, DECAPITATED oder VOMITORY überlassen.

28.06.2005

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